Facebook erleidet Vertrauensverlust durch Prism

Ferdinand Thommes
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Facebook CEO Mark Zuckerberg sagte in einem Interview mit dem Magazin The Atlantic, er beobachte das Vertrauen der Nutzer in Facebook sowie in konkurrierende Anbieter sozialer Dienste sehr genau. Seit dem Bekanntwerden der Prism-Affäre um die NSA-Bespitzelung sei das Vertrauen in Facebook, Twitter und Google gesunken.

Zuckerberg sieht in den letzten Jahren wenig Änderungen beim Vertrauen, das Anwender Facebook entgegen bringen, obwohl Anpassungen der Software immer eine Menge Kritik und Medienecho erzeugen würden. Allerdings habe „das NSA-Zeugs“ das jetzt geschafft. Das geschwundene Vertrauen habe allerdings bisher keine Änderungen in der Frequenz oder der Art und Weise gezeigt, wie die Anwender Facebook nutzen.

Auch in diesem Interview, wie bereits bei seinem Vortrag bei der TechCrunch-Konferenz in der letzten Woche, wiederholte Zuckerberg seine Kritik an der fehlenden Transparenz bei Regierungsanfragen, die er für den Vertrauensverlust verantwortlich macht. Facebook hat, wie andere Internet-Unternehmen wie Google und Twitter auch, Klage eingereicht mit dem Ziel, offener über die Rolle der Unternehmen im NSA-Skandal reden zu können und so den Vertrauensverlust abzuwenden, der durch die Vermutung einer aktiven Rolle der Unternehmen in dem Skandal entsteht.

Weiterhin sprach er über die Wahrnehmung von Facebook durch die Anwender. Facebook wolle nicht „cool sein“, darum gehe es nicht. „Elektrizität war cool nach ihrer Entdeckung, das ebbt aber schnell ab. Wichtig ist, ob die Leute weiterhin das Licht anmachen“, erläuterte Zuckerberg. Er selbst empfinde sich als die am wenigsten „coole“ Person überhaupt, sagte er lachend.

Zuckerberg hielt sich während des Interviews in Washington auf, wo er Lobbyarbeit für sein politisches Aktionsprogramm zur Änderung der US-amerikanischen Immigrationsgesetze bei den Mitgliedern des Kongresses leisten wollte.

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