Grafikkarten für 200 Euro ab 2008 im Vergleich: Für wen sich Aufrüsten lohnt

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Johannes Mattes (+1)
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Fazit

Im Preisbereich um 200 Euro hat sich bei Grafikkarten über die letzten fünf Jahre einiges getan. Radeon HD 4870 und GeForce GTX 260, die ältesten Karten im Test, sind die letzten Vertreter der DirectX-10-Ära – die Nachfolger beherrschen allesamt DirectX 11 oder gar DirectX 11.1.

Auch wenn Besitzer von DirectX-10-Karten auch heute häufig nur Abstriche bei der Bildqualität hinnehmen müssen, gibt es bereits Fälle, in denen aktuelle Spiele wie etwa Crysis 3 sich gar nicht mehr starten lassen, weil sie DirectX 11 zwingend voraussetzen. Dieses Problem wird sich in Zukunft weiter zuspitzen.

Grafikkarten um 200 Euro von 2008 bis 2013
Grafikkarten um 200 Euro von 2008 bis 2013

Geht es nach der reinen Leistung, so hat sich diese über die letzten fünf Jahren etwa verdreifacht – den Einsatz einer aktuellen CPU wie in unserem Testsystem vorausgesetzt. Eine genaue Angabe fällt indes schwer, da viele aktuelle Spiele zwar auch auf einer DirectX-10-Karte starten, dann jedoch nicht den maximalen Detailgrad darstellen.

Wird der Blick auf die DirectX-11-Karten verengt, so ist eine Leistungsverdopplung über die Jahre 2010 bis 2013 zu beobachten. Aus dieser Entwicklung auf die Zukunft zu schließen, ist allerdings nicht möglich, da zu viele Variablen mit im Spiel sind. Preiskämpfe, Produktverspätungen oder die Verschiebung eines neuen Fertigungsprozesses sind alles Faktoren der vergangenen Jahre, die unser Rating direkt beeinflusst haben. In den nächsten drei oder fünf Jahren könnte die Entwicklung wieder ganz anders ablaufen.

Zwei Erkenntnisse bleiben am Ende dieses Artikels darüber hinaus hängen:

  1. Es lohnt es sich praktisch nicht, auf eine Karte aufzurüsten, die auf demselben Herstellungsprozess basiert, denn der Leistungsgewinn ist zu gering. In Zukunft könnte sich dies ändern, da die Zyklen zwischen den Fertigungsprozessen immer länger werden und die Hersteller sich neue Mittel und Wege ausdenken müssen, die Leistung zu steigern. Im Moment gibt es größere Sprünge beim Preisleistungsverhältnis allerdings erst mit einer neuen Fertigung.

    Diejenigen, die bereits eine 28-nm-GPU ihr Eigen nennen, können sich also entspannt zurücklehnen. Anders sieht es hingegen bei älteren Karten aus. Wer noch eine Grafikkarte der ersten DirectX-11-Generation wie z.B. die Nvidia GeForce GTX 460 oder eine AMD Radeon HD 5850 besitzt, für den kann ein Upgrade durchaus einen spürbaren Leistungsschub bringen.

  2. Reicht die Leistung der eigenen Grafikkarte nicht mehr ganz aus, so kann es sich lohnen, erst einen Blick auf die Detaileinstellungen zu werfen, bevor die Karte ersetzt wird. In einigen unserer untersuchten Spiele hält sich der Bildqualitätsverlust durch Senken der Details in Grenzen, die Performance steigt jedoch mitunter deutlich. Welche Abstriche in Ordnung und welche zu weit gehen, muss jeder Anwender für sich entscheiden.

Alle Einzeltests inklusive der DirectX-10-Karten finden sich im Anhang zu diesem Artikel.

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