IDF 2013

Intel enthüllt neue Atom-Z3000-SoCs für Tablets

Michael Günsch
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Zweiter Tag des IDF 2013 und der eigentliche Höhepunkt: Heute stellt Intel die „Silvermont“-Architektur in Form der Produktlösungen mit dem Codenamen „Bay Trail-M/D/T“ für Notebooks, Desktops und Tablets offiziell vor, sodass diese im Spätherbst zur US-amerikanischen Holiday Season im Handel stehen soll.

An dieser Stelle widmen wir uns zunächst den Bay-Trail-T für Tablet-PCs. Diese erscheinen als Intel Atom Z3000 Serie mit sechs verschiedenen SoC-Modellen mit integrierter Grafikeinheit. An der Spitze steht dabei der Atom Z3770 der über vier bis zu 2,4 GHz schnelle „Silvermont“-Kerne, zwei Megabyte L2-Cache und Zwei-Kanal-Speicherunterstützung verfügt. Der Z3370D unterscheidet sich von diesem durch lediglich einen Speicherkanal. Ebenfalls vier Kerne bietet das Modell Z3740(D), das einen geringeren Maximaltakt von 1,8 GHz besitzt. Mit lediglich zwei bis zu 2,0 GHz schnellen Kernen bildet der Z3680(D) das Schlusslicht. Die Angaben zur maximalen Display-Auflösung versieht Intel mit dem Hinweis, dass diese durch im Falle eines Single-Channel-Betriebs für den Speicher limitiert wird.

Intel Atom Z3000 (IDF 2013)
Modell Kerne Takt L2-Cache Speicher-Typ Speicher Display-Auflösung
(Max.)
Preis
Z3770 4 bis 2,4 GHz 2 MB LPDDR3-1066
(Dual Channel)
max. 4 GB 2.560 × 1.600 $37
Z3370D 4 bis 2,4 GHz 2 MB DDR3L-RS-1333
(Single Channel)
2 GB 1.920 × 1.200 $37
Z3740 4 bis 1,8 GHz 2 MB LPDDR3-1066
(Dual Channel)
max. 4 GB 2.560 × 1.600 $32
Z3740D 4 bis 1,8 GHz 2 MB DDR3L-RS-1333
(Single Channel)
2 GB 1.920 × 1.200 $32
Z3680 2 bis 2,0 GHz 1 MB LPDDR3-1066
(Single Channel)
1 GB 1.280 × 800 k. A.
Z3860D 2 bis 2,0 GHz 1 MB DDR3L-RS-1333
(Single Channel)
2 GB 1.920 × 1.200 k. A.

Erscheinen sollen die Atom Z3000 in Geräten mit Windows 8.1 oder Android. Da Windows 8.1 erst Mitte Oktober die offizielle Markteinführung beschreitet, ist mit entsprechenden Bay-Trail-Tablets frühestens ab diesem Datum zu rechnen. Intel spricht grob von einer Verfügbarkeit gegen „Ende 2013“. Allerdings kündigt der Hersteller eine 64-Bit-Unterstützung erst für Anfang 2014 an. Einer der ersten Vertreter wird Toshibas 8-Zoll-Tablet Encore mit Atom Z3470D sein. Die zugrunde liegende Silvermont-Architektur mitsamt neuen Stromsparfunktionen hatte Intel bereits im Mai ausführlich vorgestellt.

Intel Präsentation zu den Atom Z3000 (IDF 2013)
Intel Präsentation zu den Atom Z3000 (IDF 2013)

Vorab konnte sich auch ComputerBase einige der „Bay-Trail“-Tablets genauer ansehen. Die Leistungssteigerung der Vorseriengeräte gegenüber dem erst in diesem Jahr vorgestellten Vorgänger mit dem Codenamen „Clover Trail+“ ist beeindruckend, insbesondere wenn die Grafik ins Spiel kommt. Die vier Execution Units der Ivy-Bridge-Grafiklösung sind ein riesiger Schritt nach vorn, gegenüber dem was Intel bisher an langsamen GPUs verbaut hatte. Der Atom Z2760, ebenfalls kein Jahr alt, erreichte mit seinen zwei Kernen und vier Threads und besagter langsamer Grafik im Ice-Storm-Test des 3DMark nicht einmal 2.500 Punkte, mit den Bay-Trail-Lösungen steigt dieser Wert mindestens auf über 12.000 Punkte an. In echten Spielen wie Torchlight 2 erreicht Bay Trail die dreifache Leistung bei gleichzeitig verbesserter Grafik.

Bay Trail im Ersteindruck

An der CPU-Leistung hat man ebenfalls ordentlich geschraubt, die echten vier Kerne ohne Unterstützung von Hyper-Threading schaffen in Cinebench beachtliche 1,45 bis 1,47 Punkte selbst in der 32-Bit-Fassung, bei der man gegenüber 64 Bit zehn Prozent an Leistung einbüßt. Damit liegt der Atom Z3770 vor AMDs Einsteigerlösung A4-5000, Codename „Kabini“, was wiederum ein Grund sein könnte, warum AMD heute direkt ein neues Quad-Core-Modell der „Temash“ auf den Markt geworfen hat.

Natürlich lässt es sich Intel nicht nehmen, auf einer Folie einen Vergleich zur ARM-Konkurrenz zu ziehen. Demnach übertrifft ein Atom Z3770 Nvidias Tegra 4 oder Qualcomms Snapdragon 800 mühelos.

Intel Präsentation zu den Atom Z3000 (IDF 2013)
Intel Präsentation zu den Atom Z3000 (IDF 2013)

Beim Energiebedarf soll trotz der enorm gesteigerten Leistung das Niveau der Vorgänger erreicht werden. So spricht Intel von Geräten mit Akkulaufzeiten von über zehn Stunden bei aktiver Nutzung und bis zu drei Wochen im Standby-Modus. Schlanke Tablets mit Display-Größen von sieben bis 11,6 Zoll und Preisen ab 199 US-Dollar werden in Aussicht gestellt.

Volker Rißka hat zu dieser Meldung beigetragen.

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