Samsung Exynos 5 Octa: Künftig alle Kerne simultan nutzbar

Michael Günsch
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Ende Juli hatte Samsung dem Acht-Kern-Chip Exynos 5 Octa ein Update in Form einer besseren Grafikeinheit spendiert, was im Exynos 5420 resultierte. Jetzt soll eine Technik folgen, bei der endlich alle Kerne gleichzeitig nutzbar sind.

Bisher war Samsungs Exynos 5 Octa als nicht „echter“ Acht-Kern-Prozessor belächelt worden, da die in ARMs Big.Little-Konzept angeordneten vier Cortex-A15- und vier Cortex-A7-Kerne nicht allesamt simultan arbeiten konnten. Nun soll die Technik Heterogeneous Multi-Processing (HMP) Abhilfe schaffen. Dabei handelt es sich nicht um eine Anpassung der Hardware, sondern vielmehr um eine Software-Lösung für Entwickler von Betriebssystemen. Diese sollen künftig dank HPM ihre Anwendungen dahingehend anpassen können, dass alle Prozessorkerne gleichzeitig nutzbar sind.

Das Big.Little-Prinzip, nach dem die leistungsstärkeren A15-Kerne Befehle mit hohem Rechenaufwand bearbeiten und die kleineren A7-Kerne allgemeinere Dinge mit geringerem Rechenaufwand bewältigen, bleibt dabei bestehen. Die „Multi-Processing Software“ soll die Planung zur Vergabe der auszuführenden Threads (scheduling) steuern, sodass der jeweils geeignete Kern damit beauftragt wird. Insgesamt verspricht sich Samsung durch HPM eine höhere Leistung zu erzielen, ohne Abstriche bei der Effizienz zu machen. Das bisher nötige Umschalten von „großen“ auf „kleine“ Kerne bei wechselndem Anwendungsszenario und die dafür benötigte Zeit soll durch HPM entfallen. Innerhalb des vierten Quartals 2013 soll HPM für Samsungs Exynos-5-Octa-Prozessoren verfügbar sein.

Damit ist Samsung allerdings nicht der erste Mobile-SoC-Hersteller, der solch eine „echte“ Acht-Kern-Lösung in Aussicht stellt. MediaTek hatte seinen „True Octa-Core“ (MT6592) mit Heterogeneous Multi-Processing schon Ende Juli angekündigt.

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