Ubuntu-Gründer sieht Verschmelzung von iOS und Mac OS

Ferdinand Thommes
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Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth sieht bei Apple eine klare Tendenz, das mobile Betriebssystem iOS mit dem Mac OS der Notebooks und PCs zu verschmelzen. Shuttleworth selbst war mit seinem Versuch, Ubuntu Edge per Schwarmfinanzierung zu realisieren, gescheitert.

Das sagte Shuttleworth in einem Interview anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung von Ubuntu 13.10 in der kommenden Woche. Er sagte, er sei sehr enttäuscht gewesen, dass die Finanzierung des Ubuntu Edge nicht zustande kam, sei aber auch gleichermaßen überrascht über die starke Unterstützung des Vorhabens.

Im Nachhinein sieht er seine Aktion als starkes Signal zu mehr Konvergenz zwischen Plattformen, das an vielen Stellen Denkprozesse angeregt und Bewegung verursacht hat. So sieht er in der anlässlich der Markteinführung des iPhone 5S getätigten Aussage seitens Apple, der Prozessor des Smartphones habe Desktop-Klasse, keineswegs einen Zufall. Shuttleworth sieht dies als klares Signal, dass Apple iPhone und das MacBook Air softwareseitig zusammenführen möchte. „Es macht keinen Sinn, über Desktop-Qualitäten einer CPU zu berichten, wenn man nicht vorhat, ein Desktop-Gerät damit auszustatten“, so Shuttleworth.

Ubuntu selbst ist noch im Begriff, die verschiedenen Codestränge der Plattformen Desktop, Tablet, Phone und TV in einer Codebasis zu vereinen. Das so vereinte Betriebssystem, so meint Shuttleworth, soll „mit den Versionen 14.10 oder 15.04“ realisiert werden, und ergänzt: „Wir glauben, wir können das ausliefern, bevor Microsoft es schafft, Windows für Mobile und PC zu verschmelzen.

Mit der Veröffentlichung von Ubuntu 13.10 am 17. Oktober geht Canonical einen ersten Schritt in diese Zukunft, indem Ubuntu Phone erstmals im normalen Release-Zyklus enthalten ist. Erste Smartphones mit Ubuntu Phone als Betriebssystem werden für 2014 erwartet. Diese werden hardware-technisch aber nicht das Niveau des gescheiterten „Ubuntu Edge“ erreichen.

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