BlackBerry erhält dicke Finanzspritze, CEO Heins muss gehen

Ferdinand Thommes
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Der Handy-Hersteller BlackBerry steht nicht mehr zum Verkauf, die Übernahme durch Fairfax Financial kommt nicht zustande. Das Unternehmen erhält von Fairfax und anderen Anlegern eine Milliarde US-Dollar, CEO Thorsten Heins muss seinen Stuhl räumen. Interims-CEO wird John S. Chen, Fairfax-Chef Prem Watsa wird leitender Direktor.

Nachdem absehbar war, das die Anlegergruppe um die kanadische Fairfax Financial die Kaufsumme von 4,7 Milliarden US-Dollar bis zum heutigen Abend, dem Ablauf der Frist, nicht würde aufbringen können, haben die Beteiligten eine neue Vereinbarung getroffen. Demnach erhält BlackBerry eine Finanzspritze von einer Milliarde US-Dollar, die Fairfax zusammen mit anderen Anlegern investiert. Die Summe wird in Form von übertragbaren Schuldverschreibungen ausgezahlt. Das Geschäft soll innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden.

Der neue Interims-CEO des Unternehmens, John S. Chen, war bis zur Übernahme durch SAP im Januar 2013 CEO beim Softwareunternehmen Sybase. Er wird dem Direktorenboard von BlackBerry vorsitzen und ist dort für die strategische Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich. Den Posten der Geschäftsführung füllt er nur aus, bis ein neuer CEO ernannt ist. Prem Watsa, Vorstand und CEO von Fairfax, übernimmt einen Direktorenposten sowie einen Vorstandssitz in der Geschäftsleitung.

Damit hat die Suche nach strategischen Alternativen, die am 12. August 2013 von BlackBerry ausgerufen wurde, einen Abschluss gefunden, der das Unternehmen als Ganzes erhält und in kanadischer Hand belässt.