HGST Ultrastar He6 mit 6 TByte und Heliumfüllung

Ferdinand Thommes
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Das zu Western Digital gehörende Unternehmen HGST stellt eine sechs Terabyte fassende Festplatte im Formfaktor 3,5 Zoll vor, die komplett mit Helium gefüllt ist. Der patentierte „HelioSeal“-Prozess schließt das Gehäuse der „Ultrastar He6“ hermetisch ab und erlaubt es, die Platter dichter zu stapeln als bisher.

Die Vorteile des bereits vor über einem Jahr angekündigten mit Helium gefüllten Festplattengehäuses liegen in der Tatsache begründet, dass die Dichte von Helium nur rund ein Siebtel der Dichte von Luft beträgt. Dadurch verringern sich im Gehäuse die Strömungseffekte von Luftverwirbelungen zwischen den Plattern. Der Motor, der den Stapel mit den Plattern bewegt, muss somit gegen geringere mechanische Kräfte arbeiten. Es entstehen zudem weniger Vibrationen an den Armen, die die Schreib- und Leseköpfe über den Scheiben bewegen. Somit kann HGST bei der Ultrastar He6 mit sieben Plattern zwei Scheiben mehr im Gehäuse unterbringen als bei einer herkömmlichen 3,5-Zoll-Festplatte gleicher Bauhöhe mit vier Terabyte Kapazität.

HelioSeal im Vergleich mit normaler HDD
HelioSeal im Vergleich mit normaler HDD (Bild: HGST)

Die geringere Dichte und bessere Wärmeleitung von Helium im Vergleich zu Luft führt außerdem dazu, dass die neuen Laufwerke im Betrieb leiser und kühler sind. Die Ultrastar He6 soll vier bis fünf Grad Celsius kühler bleiben als eine herkömmliche 3,5-Zoll-Platte mit fünf Plattern und vier Terabyte Kapazität. Insgesamt sollen die Verbesserungen zu einem günstigeren Produkt führen, das beispielsweise für Datencenter mit einem großen Bedarf an Speicherkapazität zu einem besseren TCO führt. Zudem können mit HelioSeal versiegelte Festplatten im Gegensatz zu herkömmlichen Platten in Flüssigkeiten gekühlt werden.

Über Preise und allgemeine Verfügbarkeit liegen noch keine Informationen vor, derzeit sind Modelle der Ultrastar He6 bei Serverherstellern, großen Internetfirmen und sozialen Netzwerken im Probeeinsatz.