My Cloud EX4: Erstes 4-Bay-NAS von WD

Update Frank Hüber
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Anfang Oktober hat WD mit „My Cloud“ bereits ein neues NAS-System mit einer internen Festplatte vorgestellt, heute folgt mit „My Cloud EX4“ die erste Lösung des Unternehmens mit vier Festplatteneinschüben. Der Käufer hat dabei die Wahl, ein unbestücktes oder ein mit Festplatten der WD Red-Serie konfiguriertes System zu kaufen.

WD möchte dem Kunden so eine „Lösung aus einer Hand“ anbieten. Wählt man ein vorkonfiguriertes System mit wahlweise 8, 12 oder 16 Terabyte internem Speicher, wird die My Cloud EX4 mit einer RAID5-Konfiguration ausgeliefert, so dass drei Viertel der Gesamtkapazität bei gleichzeitiger Ausfallsicherheit zur Verfügung stehen. Alternativ unterstützt die My Cloud EX4 RAID 0, 1, 5, 10 sowie JBOD. Die Festplatten selbst können werkzeuglos gewechselt werden, da sie direkt in das System geschoben werden.

WD My Cloud EX4
WD My Cloud EX4

Technisch setzt die My Cloud EX4 auf einen 2,0 GHz schnellen SoC aus dem Hause Marvell, dem 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Ein 256 MB großes Flash-ROM mit dem Betriebssystem sorgt dafür, dass das NAS-System ohne Onlinezwang und ohne Festplatten gestartet werden kann. Das Gehäuse ist aus Metall gefertigt und an der Front von einem LC-Display geprägt, welches die wichtigsten Statusmeldungen des Systems anzeigt. Über einen Knopf neben dem LCD kann durch die Anzeigen geschaltet werden. Neben den Aktivitäts-LEDs für die Festplatten findet sich an der Vorderseite der My Cloud EX4 nur noch der Ein-/Ausschalter. Zwei USB-3.0-Anschlüsse, zwei Ethernet-Ports, zwei Stromanschlüsse und ein 90 × 90 mm großer Lüfter prägen die Rückseite des Systems. Bei den Strom- und Netzwerkanschlüssen setzt WD somit auf Redundanz, um eine hohe Ausfallsicherheit zu bieten. Die beiden Netzwerkanschlüsse können jedoch auch für Link Aggregation (Teaming) genutzt werden.

Der Bedeutung von zusätzlichen Apps ist sich WD ebenfalls bewusst und bietet in der selbst entwickelten Benutzeroberfläche einen App Store an. Bereits vorinstalliert sind ein Torrent-, FTP-, HTTP-Downloader sowie ein Web File Viewer. Über ein SDK für Entwickler sollen bald viele weitere bekannte Anwendungen zur Verfügung stehen. Bereits zur Veröffentlichung sind NZBGet, SqueezCenter, phpMyAdmin, phBB, Joomla, Wordpress, IceCast, Transmission und aMule verfügbar.

Für Backups von Windows-Systemen gehören zehn Lizenzen der WD-SmartWare-Pro-Software zum Lieferumfang. Macs können dank der Unterstützung von Apple Time Machine direkt gesichert werden. Auch ein selbständiges Backup der My Cloud EX4 zu einer weiteren My Cloud EX4 oder in die Cloud zu Amazon S3 oder ElephantDrive ist möglich. Die Festplatten der My Cloud EX4 können verschlüsselt werden, so dass ein Passwort zum Einschalten des Systems benötigt wird.

WD My Cloud EX4
WD My Cloud EX4
WD My Cloud EX4 - Rückseite
WD My Cloud EX4 - Rückseite
WD My Cloud EX4 - Benutzeroberfläche
WD My Cloud EX4 - Benutzeroberfläche

Um die gespeicherten Inhalte im Netzwerk wiedergeben zu können, dient das NAS-System von WD als DLNA-Medienserver, iTunes-Server und bietet Twonky-Server 7.2. Mobil kann der Nutzer über Apps für iOS und Android auf Fotos, Videos und Dateien zugreifen und diese verwalten. Auch von unterwegs können über diese Anwendungen Dateien per E-Mail verschickt oder über Links mit anderen geteilt werden. Darüber hinaus integrieren sie weitere Cloud-Anbieter wie Dropbox, SkyDrive und Google Drive, so dass der Benutzer seine Daten auch auf diese übertragen kann.

Die My Cloud EX4 ist ab sofort erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung für die plattenlose My Cloud EX4 liegt bei 379 Euro, bei 799 Euro für das Modell mit vier 2-TB-WD-Red-HDDs, bei 949 Euro für die 12-TB-Variante und bei 1.199 Euro für das 16-TB-Modell.

Update

Wie WD uns mittlerweile mitteilte, handelt es sich bei dem SoC in der My Cloud EX4 um den bekannten Marvell Armada 300, 88F6282, der Kirkwood-Serie mit ARMv5te-Architektur.

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