Probleme mit defekt ausgelieferten PlayStation 4

Update Parwez Farsan
276 Kommentare

Die Markteinführung der PlayStation 4 in den USA am vergangenen Freitag hatte Sony sich sicher anders vorgestellt: Zahlreiche Käufer beklagen sich über defekt ausgelieferte Konsolen, die von Anfang an nicht vollständig booten und kein Bildsignal senden. Allein bei Amazon.com haben bereits hunderte Käufer ihren Frust abgeladen.

Angelehnt an die Kühlungsprobleme, die die ersten Xbox-360-Konsolen plagten und zum berühmt berüchtigten „Red Ring of Death“ führen konnten, der das Ableben einer Konsole optisch begleitete, ist im Zusammenhang mit den defekten PlayStation-4-Konsolen bereits vom „Blue Light of Death“ die Rede. Während das Licht an der Konsole beim Hochfahren normalerweise von Blau zu Weiß wechselt und dem Fernseher bzw. Bildschirm dann ein Signal gesendet wird, bleiben die defekten Konsolen beim blauen Licht hängen und senden auch kein Signal an den Fernseher, wie diverse YouTube-Videos bereits zeigen.

Eine Erklärung für das Problem ist Sony bislang schuldig geblieben, der Trouble-Shooter-Thread für „Blinking Blue Light PS4 Issues“ im offiziellen Forum scheint den betroffenen Käufern nicht zu helfen. Einige berichten bereits, dass Sony ihnen einen Karton zum Einschicken der defekten Konsole zuschicken will. Auf Twitter mehren sich derweil die Beiträge zum Thema.

Das Blue Light of Death ist dabei noch nicht einmal das einzige Problem, das PS4-Käufer plagt. Verbogene Kontakte, Inkompatibilitäten zu HDMI-Kabeln anderer Hersteller und Probleme mit dem 300 MB großen Day-One-Update der PlayStation-4-Firmware auf Version 1.50 gehören zu den zahlreichen, in der Regel jedoch lösbaren Problemen, mit denen die Käufer in den USA sich konfrontiert sehen.

Ob sich das Problem für Sony zum PR-Desaster entwickelt, dürfte maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst werden: Wie verbreitet ist es – vor dem Start war seitens Sony bereits davon die Rede, dass 0,4 Prozent der ausgelieferten Konsolen nicht näher spezifizierte Probleme haben – und wie schnell kann Sony betroffenen Käufern helfen bzw. Ersatz zukommen lassen. Sollte eine größere Anzahl von Konsolen betroffen sein, könnte es beim Thema Ersatz durchaus problematisch werden, da Sony ohnehin mit Lieferengpässen zu kämpfen hat. Die Nachfrage ist deutlich größer als die Lieferkapazitäten. Wer nicht rechtzeitig bei einer der großen Handelsketten oder einem großen Online-Shop vorbestellt hat, dürfte vor Weihnachten kaum noch Chancen auf eine PlayStation 4 haben, sofern er sich nicht durch einen der Mitternachts-Verkäufe kämpft oder bereit ist, überhöhte Preise zu zahlen.

Jenen, die am 29. November ihre vorbestellte Konsole erhalten, könnte indes ebenfalls eine böse Überraschung blühen. Es scheint eher unwahrscheinlich, dass sich der „Blue Light of Death“ auf die in den USA ausgelieferten Konsolen beschränkt. Der Ersatz durch Sony könnte in Anbetracht der Lieferengpässe dann durchaus etwas länger dauern.

Wir danken addicT* und Emanon für die Hinweise zu dieser Meldung!

Update

Das Problem mit einem nach oben statt nach unten gebogenen Metallteil am HDMI-Ausgang der PS4, das unter anderem am Testgerät von Kotaku auftrat, führt ebenfalls dazu, dass kein Bild- und Videosignal übertragen wird, da das Metallteil die Kontakte des Kabels beschädigt. Das Licht ist in diesen Fällen allerdings nicht permanent blau sondern pulsiert blau und weiß, weshalb analog zum anderen Problem vom „Blue Pulse of Death“ die Rede ist. Im Gegensatz zum permanent blauen Licht scheint hier auch schnelle Abhilfe möglich. Sobald das Metallteil zurechtgebogen wurde, sollte mit einem noch nicht beschädigten HDMI-Kabel wieder alles funktionieren.

Wer zum Deutschlandstart der PlayStation 4 eine der Konsolen erhält, sollte daher vor dem Anschließen den HDMI-Ausgang der Konsole und das beiliegende Kabel begutachten, ob abstehende Metallteile oder Beschädigungen sichtbar sind und sich gegebenenfalls an den Support wenden oder das Metallteil selbst nach unten biegen, sofern er es sich zutraut. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass es theoretisch Probleme mit der Garantie geben könnte, wenn man selbst zur Tat schreitet.