Günstige AMD- und Intel-CPUs im Test: Acht Modelle von 30 bis 65 Euro

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Volker Rißka
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Empfehlungen von 30 bis 490 Euro

Welchen Prozessor kauft der geneigte Kunde denn nun am besten? Die Frage dreht sich wie üblich in erster Linie um das Verhältnis von Preis zu Leistung. Dabei ist gerade in den niedrigen Preissegmenten die Hölle los, doch auch in der Mittelklasse tummeln sich unzählige Modelle. Aufgrund der verhaltenen Neuerungen in der Produktpalette 2013 sind viele Modelle aus dem Jahr 2012 in diesen Bereichen auch heute noch empfehlenswert. Dadurch wird die Modellauswahl unterm Strich aber noch etwas größer und am Ende gibt es in jedem Bereich deshalb oft mehr als eine Empfehlung.

Für kleines Geld

Diese Frage hat unser heutiger Artikel beantwortet. Um die Ein-Kern-Modelle sollte Ende 2013 wirklich ein großer Bogen geschlagen werden, denn diese sind nicht einmal im Office-Alltag flott unterwegs. Bei nicht einmal 35 Euro ist dann bereits vielfältige Dual-Core-Auswahl gegeben – diese fünf Euro mehr sind gut investiert, hier darf ohne schlechtes Gewissen zugegriffen werden.

Die Empfehlung in dem Bereich geht klar an den Intel Celeron G1620. Für 32 Euro gibt es einen 2,7 GHz schnellen Prozessor auf Basis der 2012er „Ivy Bridge“-Architektur. Dieser bringt von Haus aus auch eine Grafikeinheit mit, die keine Bäume ausreißt, jedoch den flüssigen Office-Betrieb gewährleisten kann.

Für 46 Euro bekommt der geneigte Kunde bereits einen der ersten neuen „Haswell“-Prozessoren. Der Intel Pentium G3220 bringt 3 GHz auf die Anzeige und ist für einen Preispunkt die Empfehlung in dem Segment.

Wird der Preis auf 60 und 70 Euro festgelegt, kommen die beiden ersten AMD-CPUs zum Zuge. Der AMD Athlon X4 750K und der Nachfolger AMD Athlon X4 760K (derzeit schwer lieferbar) sind dort die gewichtigen Argumente von AMD. Diese Zwei-Modul-Prozessoren bieten vier Threads und können mit hohen Taktraten von 3,4 respektive 3,8 GHz aufwarten. Garniert wird dies mit einem frei bestimmbaren Multiplikator. Ebenfalls für diese Modelle spricht die günstige Sockel-FM2-Plattform, Mainboards beginnen dort bereits ab 40 Euro – für 100 Euro lässt sich ein potentes Gespann bauen.

Die große Mittelklasse (70 bis 130 Euro)

Die Sparte ist fest in AMDs Hand. Denn hier hat der Konzern viele Modelle der FX-Serie positioniert, die in Form der Zwei-, Drei- und Vier-Modul-Varianten verfügbar sind. Darüber hinaus gibt es auch noch die „Richland“-Flaggschiffe, die mit hohem CPU-Takt und einer schnellen Grafik – kombiniert mit einem freien Multiplikator – punkten können.

Der AMD FX-6300 ist für einen Preis von 95 Euro seit vielen Monaten die Empfehlung in dieser Klasse. Das Modell bietet drei Module und sechs Threads mit hohen Taktraten von 3,5 GHz. Ein frei bestimmbarer Multiplikator ist wie bei allen anderen FX-CPUs mit an Bord.

AMD jüngster Spross, der A10-6790K, ist die Empfehlung, wenn es um die CPU mit der schnellsten integrierten Grafikeinheit geht. Das erst vor wenigen Tagen offiziell vorgestellte Modell bietet für einen Preis von knapp 110 Euro die gleichen Basistaktraten wie das Flaggschiff 6800K, ist jedoch etwas günstiger. Da der Multiplikator frei wählbar ist, darf der Kunde selbst Hand anlegen und die maximal mögliche Leistung herauskitzeln.

Bei 125 Euro tritt dann der AMD FX-8320 in den Ring. Der kleinste der „Acht-Kern-Prozessoren“ von AMD ist schon in der Vergangenheit die Empfehlung der FX-Serie gewesen. Denn auch dort gibt es den frei bestimmbaren Multiplikator, sodass der Aufpreis zu den schnelleren und teureren vermieden werden kann.

Oberklasse (140 bis 210 Euro)

Ab 140 Euro mit dem Einstieg in die Oberklasse dreht sich das Bild komplett um. Hier ist kein AMD-Prozessor mehr als echte Empfehlung zu finden, das Ruder übernehmen die Vier-Kern-Prozessoren von Intel. Die erste Empfehlung geht aber nicht an die beiden kleinsten dieser Haswell-CPUs, sondern an den Intel Core i5-4570, der ab 165 Euro verfügbar ist.

Bei der Marke von rund 200 Euro hat der Kunde die Qual der Wahl. Die beste Wahl ist der Xeon E3-1230 v3, der als einziger Prozessor in diesem Jahr auch unsere ComputerBase-Empfehlung erhalten hat. Dieser bietet als ursprünglicher Server-Prozessor Core-i7-Leistung mit acht Threads zu einem Core-i5-Preis. Allerdings sollte bedacht werden: eine integrierte Grafik bietet die CPU nicht.

Wird Wert auf das Übertakten gelegt, dann geht der Blick zurück auf den Core i5-4670K. Die Grundleistung dieses Modells ist deutlich geringer als die des Xeons, allerdings kann sie durch Übertakten im Idealfall mehr als ausgeglichen werden. Da durch das Overclocking wie üblich aber alle Garantieansprüche verloren gehen, gibt es beim Preispunkt von rund 200 Euro besagte zwei Empfehlungen.

High-End (ab 220 Euro)

Der Einstieg in das High-End-Segment beginnt ebenfalls noch bei den Quad-Core-Prozessoren. Mit dem Intel Core i7-4770K gibt es nicht nur Basisleistung satt, der freie Multiplikator erlaubt es bei einem Preis von 280 Euro auch, die Garantieansprüche beiseite zu legen und dem Modell noch deutlich mehr Leistung zu entlocken.

Oberhalb dieser Preisklasse wird es alles andere als vernünftig. Natürlich gibt es auch in diesem Jahr von Intel Prozessoren, die knapp 1.000 Euro kosten. Doch bereits der 490 Euro teure Intel Core i7-4930K bietet sechs Kerne und einen frei bestimmbaren Multiplikator, für den knapp doppelten Preis würde es in Form des Core i7-4960X lediglich 200 MHz mehr Takt und 15 anstatt 12 MByte L3-Cache geben. Wenn es in dem Marktumfeld deshalb noch eine Empfehlung geben kann, dann muss sie dem Core i7-4930K zugesprochen werden.

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