US-Justizministerium bewilligt Nokia-Übernahme

Przemyslaw Szymanski
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Das US-Justizministerium hat die im September dieses Jahres angekündigte Übernahme von Nokias Handy-Sparte durch Microsoft ohne Auflagen genehmigt. Dies geht aus einer gestern veröffentlichten Mitteilung der US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hervor, wonach die Genehmigung bereits am 29. November 2013 erfolgte.

Microsoft zeigte sich von der aktuellen Entscheidung des US-Justizministeriums wie erwartet zufrieden: „Wir sehen dem Moment entgegen, wenn unsere Partner bei Nokia zu einem Teil der Microsoft-Familie werden, und freuen uns, dass das Department of Justice die Transaktion ohne Auflagen abgesegnet hat“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Redmonder Konzerns gegenüber ZDNet.

Mit diesem Schritt, der Zustimmung der Nokia-Aktionäre im November sowie der Freigabe durch die indische Regierung fehlt unter anderem noch der Segen der Kartellwächter von der Europäischen Union. Die Entscheidung der Behörden in Brüssel, ob der Verkauf der Gerätesparte an Microsoft gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt, wird laut Reuters für den 4. Dezember 2013 erwartet.

Die Bekanntgabe der Ergebnisse könnte jedoch um zehn Tage nach hinten verschoben werden, um Microsoft im Fall von Bedenken die Möglichkeit zu geben, darauf zu reagieren und gegebenenfalls entsprechende Zugeständnisse zu machen.

Nokia hatte sich im September mit Microsoft auf einen Verkauf der eigenen Handy-Sparte geeinigt. Für 3,8 Mrd. Euro übernimmt Microsoft die Sparte inklusive Mitarbeiter und Fertigungsstätten, für 1,6 Mrd. Euro lizenziert der Konzern benötigte Patente und den Kartendienst HERE, die weiter bei Nokia verbleiben. Als Teil der Transaktion werden zudem rund 32.000 Mitarbeiter vom finnischen Unternehmen zu Microsoft wechseln. Die Übernahme soll bis zum 1. Quartal 2014 abgeschlossen sein.