Weihnachtswünsche 2013: Darauf schielt die Redaktion

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ComputerBase
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Vernetzendes

Andreas Frischholz

Weihnachten wollte ich in diesem Jahr eigentlich nutzen, um meinem Desktop-Rechner eine Frischzellenkur zu gönnen. Doch allein mit einer neuen Grafikkarte oder CPU ist es mittlerweile nicht mehr getan, vielmehr gilt für die komplette Kiste: Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. Der Umbau wird also größer und teurer als erwartet, weswegen ich das Projekt „neuer Desktop“ auf 2014 verschoben habe.

Weil ich aber keine große Lust habe, Weihnachten auf dem Trockenen zu sitzen, beschäftige ich mich derzeit wieder mit der Idee, einen kleinen Home Server anzuschaffen. Praktisch für die WG, etwa als zentrales Datenlager oder zum Netzwerk-Management. Außerdem bietet sich so die Möglichkeit, eine OwnCloud zu betreiben, um nicht mehr auf Dienste wie Dropbox angewiesen zu sein. Nicht, dass ich dort sonderlich unzufrieden wäre oder große Angst um meine Daten hätte. Aber in Zeiten der NSA-Überwachung bleibt immer ein fader Beigeschmack.

Sonderlich weit ist die Planung noch nicht. Bislang hatte ich immer mit dem Gedanken gespielt, die Kiste selbst aufzubauen. Allerdings scheint ein NAS-System wie das NSA325 v2 von ZyXEL für meine Anforderungen vollkommen auszureichen. Und liegt mit rund 100 Euro preislich absolut im Rahmen.

ZyXEL NSA325 v2
ZyXEL NSA325 v2

Frank Hüber

Seit Jahren ist „Home Automation“ ein Trend und zweifellos hat sich in den vergangenen Jahren viel auf diesem Gebiet getan. Mittlerweile lässt sich nicht nur in jedem Zimmer kabellos dieselbe Musik wiedergeben, sondern auch das Licht, Steckdosen, Rauchmelder, Thermostate, Alarmanlagen und Rollläden oder gar einzelne Glühbirnen können per Smartphone gesteuert werden. Weniger „intelligenten“ Geräten kann zumindest mit Zwischensteckdosen etwas auf die Sprünge geholfen werden.

Doch möchte man nicht zwischen unzähligen Apps auf dem Smartphone hin und her wechseln und am Ende für jeden Bereich ein eigenes System einsetzen, muss man sich vorab auf ein System bzw. Protokoll festlegen, was eine fast unlösbare Aufgabe ist, da kein System wirklich alles bieten kann. Zumal danach spielend mehrere Kleinwagen für die Vernetzung ausgegeben werden können.

Weiterhin in Arbeit: Offener Standard zur Heimvernetzung
Weiterhin in Arbeit: Offener Standard zur Heimvernetzung

Seit Jahren Trend, seit Jahren Innovationen, aber weiterhin kein einheitlicher Standard, der alle Systeme verbindet – natürlich gibt es teure Geräte, die unterschiedliche Systeme verbinden sollen – und weiterhin astronomische Anschaffungspreise – allein für ein drahtlos vernetztes Soundsystem.

Ich gehöre zu denen, die alles vernetzen würde, würde es mir doch nur einfacher gemacht. Mir persönlich geht die Entwicklung in diesem Bereich immer noch viel zu langsam vonstatten. Ich wünsche mir, vom Fernseher über den Receiver bis hin zum Licht, der Heizung, der Musik und der Telefonanlage alles über mein Smartphone steuern zu können, über eine Anwendung, auch per Sprache, auch von unterwegs, ohne Einschränkungen, ohne Bastelei, nicht nur „An“ und „Aus“ – ach ja, und bezahlbar soll es sein, ohne horrende monatliche Gebühren.

Zum Glück weiß ich seit meiner Kindheit, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen.

Jan-Frederik Timm

Entertain-Receiver der Deutschen Telekom, WLAN-Router im ersten (und dank abschirmender Decken) im zweiten Stock, die zu diesem Zweck notwendigen PowerLine-Adapter – selbst wenn niemand zu Hause ist, der Fernseher und das WLAN-Netz also ungenutzt brach liegen, verbraucht allein dieses Setup über 60 Watt – oder mindestens 525 kWh im Jahr.

Ich wünsche mir, dass dieser Irrsinn beim Verbrauch im „erweiterten Standby“ in naher Zukunft endlich ein Ende findet. Ja, alle angesprochenen Geräte machen im Leerlauf mehr als auf den Anschaltbefehl zu warten. Sie stellen ein WLAN bereit, das nicht genutzt wird. Oder warten im Falle des Entertain-Receivers auf das „Bitte aufnehmen“-Signal des Anwenders von unterwegs, der alle paar Wochen erfolgt.

Stromfresser Entertain-Receiver
Stromfresser Entertain-Receiver

Während für den klassischen Standby mittlerweile weniger als 0,5 Watt Verbrauch vorgeschrieben sind, gibt es für den immer häufiger anzutreffenden Modus zwischen Standby und Betrieb keine Vorgaben.

Der Stromrechnung (rund 130 Euro für 525 kWh) und der Umwelt zuliebe sollte sich daran schnellstmöglich etwas ändern. Unzählige Beiträge im Internet zeigen, dass ich bei diesem Thema nicht der einzige bin.