Adobe gibt verbesserten DRM-Schutz für E-Books frei

Michael Schäfer
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Bereits Ende Oktober des letzten Jahres verdichteten sich die Anzeichen, dass Adobe in absehbarer Zeit eine neue Version seines Adobe Content Servers vorstellen wird. Diesen hat jetzt das Unternehmen mit der Version 5.0 ohne große Ankündigung veröffentlicht.

Zeitgleich hat Adobe auch seine Verwaltungssoftware Adobe Digital Editions 3.0 zum Download bereitgestellt. Die Änderungen gegenüber der Vorgängerversion fallen dabei jedoch marginal aus: So wurde die Unterstützung für vertikale Layouts verbessert und die Software unterstützt nun CSS 2.1. Darüber hinaus wurde die PDF-Suche leicht verbessert.

Der Fokus des Unternehmens wurde somit allem Anschein nach auf einen verbesserten DRM-Schutz gelegt. Die größte Neuerung dürfte dabei sein, dass der Schutz sich bei Bedarf dynamisch in Echtzeit verändern lässt, womit Adobe in Zukunft schnell auf einen überwundenen Schutz reagieren kann. Dies war in der Vergangenheit nicht möglich und so ließ sich der bisherige Schutz ohne großen Aufwand aushebeln.

Für den Nutzer könnte der neue Schutz jedoch ein Problem darstellen, stellt sich doch vor allem die Frage nach der Hard- und Softwareunterstützung älterer Lesegeräte, zumal einer E-Pub-Datei von außen nicht anzusehen ist, mit welcher Methode sie gesichert wurde. Sollte es hierbei Probleme geben, müsste Adobe innerhalb einer gewissen Übergangszeit beide Schutzmechanismen anbieten, was den neuen Schutz zumindest in dieser Zeit überflüssig machen dürfte. Die andere Alternative wäre, nur noch die neue Version des DRM-Schutzes zu verwenden. Dies birgt die Gefahr, dass neu veröffentlichte E-Books auf älteren Geräten, welche nicht mit einem Update versorgt werden oder technisch nicht in der Lage sind den neuen Schutz zu verwenden, nicht lesbar sind. Dies dürfte jedoch die sowieso schon geringe Akzeptanz des Kopierschutzes noch weiter senken.