Spritz: Lesen mit bis zu 1.000 Wörtern pro Minute

Jan Wichmann
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Viele Menschen können nicht mehr als 200 Wörter pro Minute lesen. Die amerikanische Spritz Technology Incorporation möchte mit seiner neu entwickelten und zum Patent angemeldeten Technik „Spritz“ das Leseverhalten vieler Nutzer revolutionieren und die Lesegeschwindigkeit deutlich erhöhen.

Die Lesetechnik zeigt gegenüber konventionellen Textdarstellungen jeweils nur ein einziges Wort, wobei sich das Gehirn lediglich auf einen rot markierten und immer an der selben Stelle platzierten Buchstaben innerhalb des Wortes konzentriert. Trotz der Konzentration auf nur einen Buchstaben erfasst das Gehirn auch die umliegenden Wortbestandteile, so dass das Wort als Ganzes gelesen wird. Durch den damit verbundenen Wegfall von Augenbewegungen und Zeilensprünge werden die Augen des Lesers entlastet und die Lesegeschwindigkeit erhöht. Geübte Nutzer sollen ihre Lesegeschwindigkeit auf bis zu 1.000 Wörter pro Minute steigern können.

„Spritz“

Ein weiterer Vorteil liegt in der kleineren benötigten Wiedergabefläche des Textes. Da stets nur ein Wort gezeigt wird, ist die Darstellung selbst auf kleinen Displays wie etwa bei einer Smartwatch realisierbar. Ein erneutes Lesen bereits „abgespulter“ Textpassagen ist derzeit nicht möglich, so dass der Leser nicht den Faden bzw. roten Buchstaben verlieren darf – die Praxistauglichkeit muss sich demnach erst noch beweisen. Auf der Webseite des Entwicklers können unter „Learn to Spritz“ unterschiedliche Lesegeschwindigkeiten getestet werden.

„Spritz“ befindet sich derzeit in einer Testphase und soll weiter optimiert werden. Ob und gegebenenfalls auf welchen Endgeräten die neue Technik künftig zum Einsatz kommt, ist noch nicht bekannt.

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