Newsweek steht zur Enthüllung von „Mr. Bitcoin“

Sasan Abdi
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Wer hat die virtuelle Währung Bitcoin erfunden? In einer Titelgeschichte behauptet das Magazin Newsweek, den Erfinder ausfindig gemacht zu haben. Der bestreitet jede Beteiligung – es hagelt Kritik. Jetzt hat sich das Magazin erneut geäußert: Die Redaktion steht zu den Recherchen.

Geht es nach Erkenntnissen von Newsweek, ist Satoshi Nakamoto das „Mastermind“ hinter der umstrittenen virtuellen Währung Bitcoin. In der Titelgeschichte „Bitcoin's Face“ enttarnt die Newsweek-Journalistin Leah McGrath Goodman den 64-jährigen Japaner als diejenige Person, die sich das Konzept ausgedacht hat. Dabei handelt es sich um eine Erkenntnis, die überrascht: Bisher galt als sicher, dass es sich beim vermeintlichen Namen des Bitcoin-Erfinders, der tatsächlich „Satoshi Nakamoto“ lautet, um ein Pseudonym handle.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP hat der als Bitcoin-Begründer vorgestellte Satoshi Nakamoto die Behauptungen von Newsweek zurückgewiesen. Bis vor wenigen Wochen habe er nicht mal gewusst, was Bitcoin ist, erklärte Nakamoto. „Ich habe nichts damit zu tun“, beteuerte er.

Damit erhielt die ohnehin mysteriöse Geschichte um die virtuelle Währung eine weitere seltsame Facette, schließlich scheint McGrath umfassend recherchiert zu haben: In über 4.000 Wörtern beschreibt sie detalliert, welchen Zusammenhang es zwischen dem von ihr beleuchteten Nakamoto und Bitcoin zu geben scheint – und welche Hintergründe Bitcoin hat.

Nachdem Newsweek für den vermeintlichen journalistischen Fehltritt harsche Kritik einstecken musste, hat sich die Redaktion jetzt geäußert: Man stehe zu den Recherchen, heißt es in einem Statement.

Sie erfüllten die hohen Standards des Magazins, das ausgerechnet mit der Bitcoin-Titelgeschichte erstmals seit Jahren wieder als Printausgabe erschienen ist: „Newsweek hat den Artikel veröffentlicht, weil wir denken, dass sie wichtig ist. Bitcoin ist mittlerweile populär, auf der anderen Seite bleibt sie mysteriös und volatil“, schreibt die Redaktion. Statt einer emotionalen Debatte sollten vielmehr die vorgebrachten Fakten gegengeprüft werden. Völlige Gewissheit zur Identität von „Mr. Bitcoin“ gibt es also nach wie vor nicht.