Corsair Graphite 760T im Test: High-End-Patchwork von Corsair

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Carsten Lissack
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Ausstattung

Ausstattung außen

Am Corsair Graphite 760T fällt zunächst das außergewöhnlich großflächige Acrylglasfenster auf, das zeitgleich als linkes Seitenteil fungiert. Kein Wunder, denn hierbei handelt es sich um das unumstrittene Highlight des Gehäuses. Bis auf einige wenige Ausnahmen wie dem In Win 904 ist ein solches Ausmaß eines Sichtfensters auf dem Gehäusemarkt praktisch nicht vorzufinden – was einen logischen Grund hat: Nicht verdeckte Festplattenkäfige sieht niemand gerne durch ein Fenster wie dieses, weshalb die Fläche der Durchsichtfenster in der Regel deutlich bescheidener ausfällt und sich nur auf den Kern der Hardware, sprich Mainboard, Grafikkarte und Prozessorkühler, konzentriert.

Da das Corsair Graphite 760T aber eher unauffällige Festplattenkäfige innehat und darüber hinaus umfangreiche Wasserkühlungsoptionen bietet, ist ein Panoramafenster wie dieses durchaus für all diejenigen reizvoll, die ihr gesamtes System, besonders aber eine große interne Wasserkühlung, zur Schau stellen möchten.

Das Motto, dem sich Corsair bei der Gestaltung des neuen Big Towers verschrieben hat, lautet „mehr Rundungen, statt klar definierte Ecken und Kanten“. So entsteht ein dynamisches und ästhetisch einzuordnendes Erscheinungsbild, welches durch das ausbleibende Aufeinandertreffen zwischen Top- und Frontcover einen eher ungewöhnlichen, dafür aber leicht auffälligen Eindruck hinterlässt.

Mit leichtem Druck auf die Oberkante des Mesh-Gitters am Frontcover kann dieses von zwei Druckverschlüssen entriegelt werden – zur Verstärkung der Verwindungssteifigkeit befindet sich hinter dem Mesh-Element eine wabenförmige Struktur aus Kunststoff. Zwischen den beiden Materialien hat Corsair ein feinmaschiges Drahtgeflecht eingelassen, das als Staubfilter fungiert. Das Schlusslicht des vorderen Komplexes bilden zwei vorinstallierte und weiß leuchtende 140-mm-LED-Lüfter. Alternativ bietet der Big Tower Bohrungen für das nächst kleinere Profil mit 120 mm an.

Im oberen Bereich der Vorderseite hat das neue Gehäuse der Graphite-Serie drei 5,25"-Schächte vorzuweisen. Der oberste Schacht verfügt über eine rechtsbündige Auswurftaste, sodass ein optisches Laufwerk hinter dieser Blende eingesetzt werden kann und das makellose Erscheinungsbild des Towers nicht trübt.

Differenzierter muss die Funktion der magnetischen Top-Abdeckung betrachtet werden. Sie deckt das Topcover zwar zuverlässig ab und bewahrt das Erscheinungsbild des Graphite 760T, muss jedoch entfernt werden, bevor optionale Top-Lüfter ihre Funktion wahrnehmen können. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Big Tower im ausgeschalteten Zustand und ohne Top-Abdeckung anfälliger für Staub ist. Eine Lösung aus Mesh mit innenliegendem Staubfilter, ähnlich wie beim Obsidian 750D, wäre angemessener. In den Deckel des Graphite 760T passen zwei 140-mm- oder drei 120-mm-Ventilatoren.

Keine Neuerfindung, aber ohne Zweifel einen Hingucker wert, sind Schnellverschlüsse für die Seitenteile, die beim 760T erneut Verwendung finden. Mit ihrer Hilfe können letztere völlig ohne Schrauben entriegelt und aufgeklappt beziehungsweise abgenommen werden. Die beiden Seitenwände unterscheiden sich lediglich in ihrer Transparenz. Während das linke durchsichtig ist, verwehrt das gegenüberliegende und spiegelnd schwarze Seitenteil einen Blick ins Innere des Gehäuses.

Im Detail setzt sich das Frontpanel aus vier USB-Anschlüssen, davon zwei USB-3.0-Ports, und HD-Audio-Ports zusammen. Neben dem Mikrofoneingang hat Corsair außerdem einen kleinen runden Taster verbaut, der mit der internen Lüftersteuerung verbunden ist. Über ihn können bis zu vier Ventilatoren parallel in zwei Stufen geregelt werden. Auf der rechten Seite sind Start- und Reset-Knopf bündig eingelassen.

Corsair Graphite 760T - Frontpanel
Corsair Graphite 760T - Frontpanel

Am Heck verfügt das Graphite 760T über insgesamt neun Erweiterungs-Slots, unter denen das Netzteil einen festen Platz zugewiesen bekommt. Im oberen Bereich wurde zudem ein ausblasender 140-mm-Ventilator verbaut, der bei Bedarf durch ein kleineres Exemplar mit 120-mm-Rahmenbreite ersetzt werden kann. Zwar glänzt der Big Tower im Innenraum mit einer Vielzahl von möglichen Wasserkühlungsoptionen, nach außen hin hat Corsair dem 760T aber lediglich zwei Schlauchdurchführungen spendiert, die darüber hinaus selbst herausgebrochen werden müssen – passende Gummiringe zum Schutz der Schläuche liegen nicht bei.

An der Rückseite ist ebenfalls zu sehen, wie die Panorama-Sichtfenster im Detail befestigt sind. Jeweils zwei Scharniere sind für den Halt der Seitenteile verantwortlich. Ähnlich wie bei einer Zimmertür, können auch die Seitenfenster des Graphite 760T nach oben abgenommen werden.

Die Unterkonstruktion des Gehäuses stützt sich auf zwei stabile Kunststoffrahmen, denen jeweils dieselbe Anzahl an Gummisohlen zur Entkopplung dienen. Des Weiteren ist der Nylon-Netzteilstaubfilter zu sehen, welcher sich nach hinten herausziehen lässt und spielfrei in seiner Arretierung läuft.

Äußerlich ist dem Corsair Graphite 760T nur wenig anzukreiden. Sämtliche Anbauten schließen bündig am Stahlkorpus sowie aneinander ab und sind stabil. Die einzige Ausnahme bilden die Seitenteile, weil sie komplett aus Kunststoff bestehen und eine geringe Verwindungssteifigkeit aufweisen.

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