Seagate übernimmt LSI SandForce von Avago

Parwez Farsan
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Seagate übernimmt LSI SandForce von Avago

Seagates Rolle auf dem SSD-Markt war bislang eher die eines Statisten. Mit der Seagate 600 SSD hat der Festplattenhersteller zwar ein Produkt für den Endkundenmarkt im Portfolio, den Ton geben aber andere an. Mit der Übernahme des Flash-Geschäfts von LSI (SandForce) von Avago hat Seagate nun aber eine deutlich bessere Position.

Avago Technologies hatte erst im vergangenen Dezember die Übernahme von LSI bekannt gegeben und war damit unter anderem in den Besitz der Flash-Sparte gekommen, zu der seit Anfang 2012 auch SandForce gehörte. Die Accelerated Solutions Division (ASD) und die Flash Components Division (FCD) werden nun, behördliche Zustimmung vorausgesetzt, für 450 Millionen US-Dollar an Seagate weiterverkauft. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal erwartet.

Die ASD-Sparte ist mit der Nytro-Serie einer der größten Anbieter für PCIe-basierte Flash-Lösungen im Unternehmensmarkt, während die Flash Components Division vor allem für die SSD-Controller der SandForce-Familie bekannt ist. Produkte auf Basis der neuen SF3700-Familie lassen aktuell noch auf sich warten, was sich aber bereits zur Computex in der kommenden Woche ändern könnte.

Offen bleibt, in welchem Maß Seagate die SandForce-Controller in Zukunft anderen Herstellern zur Verfügung stellen wird. Auf Augenhöhe mit den Großen der SSD-Branche wird das Unternehmen zumindest aus wirtschaftlicher Sicht ohnehin auch nach der Übernahme nicht spielen können. Zu den größten Trümpfen von Samsung, Micron und Toshiba gehört die eigene Flash-Fertigung, die neben Know-how bei der Produktentwicklung vor allem auch einen Kostenvorteil mit sich bringt. Seagate wird die Speicherchips im Gegensatz dazu auch weiterhin zukaufen müssen.