Alienware Alpha als „Steam Machine“ für 550 US-Dollar

Frank Meyer
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Auf der E3 hat die Dell-Tochter Alienware auch abseits der Spielpräsentationen für ein wenig Aufsehen gesorgt. Mit der Ankündigung zum kommenden Weihnachtsgeschäft, die ersten „Steam Machines“ unter der Produktbezeichnung „Alpha“ in den Handel bringen zu wollen, kommt der Hersteller dem Markt zuvor.

Der Einstieg in die Welt der Steam Machines soll bei Alienware mit Hardware aus dem Intel-und Nvidia-Regal gelingen. Als Herzstück wird ein Core-i3-Prozessor der aktuellen Haswell-Generation genannt, der mit 4 Gigabyte DDR3-1.600-RAM arbeitet. Die Grafikleistung wird aus einer nicht näher spezifizierten Nvidia-Grafikkarte mit Maxwell-Architektur generiert, die mit 2 Gigabyte GDDR5-Speicher aus dem Mobil-Segment kommt. Eine 500 Gigabyte große Festplatte nach SATA-3-Spezifikationen, Gigabit Ethernet und WLAN ac mit Bluetooth 4.0 gehören genau so zur Ausstattungsliste wie je ein HDMI-Ein- und Ausgang. Acht-Kanal-Sound, ein optischer Digitalausgang sowie je zwei USB-3.0- und USB-2.0-Schnittstellen sind weitere Merkmale.

Alienware Alpha
Alienware Alpha

Ganz im Sinne der schon zur CES als Prototyp vorgestellten Steam Machines handelt es sich grundsätzlich um einen mit klassischer Hardware bestückten Desktop-PC im Mini-ITX-Formfaktor, der dank des von Valve entwickelten SteamOS und des Steam-Controllers als Spiele- oder Streaming-System im Wohnzimmer eingesetzt werden kann.

Eigentlich hatte Valve erst kürzlich die Verfügbarkeit seiner Spielekonsolen auf das Jahr 2015 geschoben, da für die Entwicklung des neuartigen Controllers und die Abstimmung des Betriebssystems mehr Zeit benötigt wird. Daher wird Alienware im Auslieferungszustand der Alpha vorerst ein nach eigenen Angaben modifiziertes Windows 8.1 beilegen, das eine eigens entwickelte Bedienoberfläche bietet.

Inwieweit SteamOS nach dem Verlassen der Beta-Testphase in der Alpha Einzug halten kann ohne dabei eine Neuinstallation vornehmen zu müssen, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt offen. Alienware spricht in seiner Ankündigung von einer grundlegenden Vorbereitung und einer einfachen Integration nach der erfolgreichen Finalisierung. Da das OS darüber hinaus gratis von Valve zur Verfügung gestellt wird, ist hierbei nicht mit weiteren Kosten zu rechnen. Bei der Frage nach den Eingabegeräten ergibt sich hingegen ein etwas anderes Bild, denn Alienware will zum Marktstart Aufgrund des fehlenden Controllers von Valve einen Microsoft Xbox 360 Wireless-Controller ausliefern. Maus und Tastatur sind beim ausgegebenen Preis von 550 US-Dollar nicht dabei. Der Verkauf soll zum Weihnachtsgeschäft 2014 anlaufen.

Kurze Zeit später, wobei Alienware hier keine Zeiträume nennt, wird die Alpha-Konsole in leistungsstärkeren Ausbaustufen mit Intel Core-i5- und Core-i7-Prozessoren, acht Gigabyte Arbeitsspeicher sowie größeren Festplatten mit einem Fassungsvermögen von einem und zwei Terabyte angeboten. In welchen Preisregionen die Modelle angesiedelt werden, wollte der Hersteller bislang nicht beantworten.

Anfangs euphorisch aufgenommen, kamen zuletzt kritische Stimmen zum Konzept der vorgefertigten Steam Machines auf. Unter anderem Alienware selbst hatte zuletzt auf eine geringe Profitabilität für die Hersteller hingewiesen. Die Verschiebung der allgemeinen Verfügbarkeit auf das kommende Jahr trägt ihren Teil zur wachsenden Skepsis bei.