WWDC 2014

Apple OS X 10.10 „Yosemite“ verknüpft Mac und iPhone

Frank Hüber
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Auf OS X 10.9 „Mavericks“ folgt OS X 10.10 „Yosemite“. Zur WWDC 2014 zeigt Apple mit OS X 10.10 „Yosemite“ die neueste Inkarnation des mittlerweile kostenlosen Betriebssystems. Im Mittelpunkt stehen dabei ein neues Design und die Verknüpfung von Mac und iPhone sowie iPad.

Die auffälligsten Änderungen in OS X 10.10 beziehen sich auf das Design der Benutzeroberflächen. „Yosemite“ setzt auf viele transparente Flächen, durch die sich überlagernden Fenstern Tiefe gegeben werden soll. Die Oberflächen schimmern dabei wie unter iOS 7 im Farbton des darunter liegenden Bildes oder Fensters. Auch die Icons und die Typografie von OS X wurden mit „Yosemite“ komplett überarbeitet. Das Notification Center wird in OS X 10.10 um Widgets erweitert, die der Benutzer nach eigenen Vorlieben in das Notification Center ziehen kann. In Spotlight, die Suche von OS X, werden zukünftig sofort Online-Informationen eingeblendet, so dass der Benutzer zu Suchbegriffen beispielsweise auch Artikel aus Wikipedia direkt in der Suche aufrufen kann. Darüber hinaus öffnet sich das Suchfeld von Spotlight zukünftig in einem schmalen Eingabefeld auf dem Desktop. Für Nutzer, die generell eine dunkle Ansicht bevorzugen, bietet OS X 10.10 einen „Dark Mode“.

Apple OS X 10.10 „Yosemite“

Während der Kalender insbesondere optisch überarbeitet wurde und eine neue Ansicht erhält, kann mit „iCloud Drive“ geräteübergreifend im Finder auf Dateien zugegriffen werden. Diese werden über alle Macs synchronisiert und können auch unter iOS und Windows abgerufen werden. Dem Problem großer E-Mail-Anhänge möchte Apple im überarbeiteten Mail mit „Mail Drive“ Herr werden. Anhänge, die aufgrund ihrer Größe normalerweise vom Mail-Server des Empfängers abgelehnt werden, können getrennt von der E-Mail auf „Mail Drive“ gespeichert werden – direkt aus der App Mail heraus. Mac-Nutzer sehen den Anhang wie bisher beim Empfang der E-Mail unmittelbar in dieser; Nutzer anderer Mail-Dienste sehen einen Link in der E-Mail, über den sie die Datei herunterladen können. Nutzer können so Dateien als Anhänge von E-Mails mit bis zu 5 Gigabyte verschlüsselt verschicken.

Safaris Menüleisten werden in OS X 10.10 auf eine einzige Leiste reduziert. Bei Bedarf können sich Anwender jedoch die für sie wichtigen Menüleisten wieder einblenden lassen. Bei der Tab-Ansicht sind die Fenster in Safari zudem zukünftig in Stapeln für jede einzelne Webseite sortiert, um für mehr Übersicht zu sorgen.

Darüber hinaus verbessert OS X 10.10 „Yosemite“ die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Geräteklassen von Apple. Mit der neuen Funktion „Handoff“ können Inhalte vom iPad oder iPhone bei Annäherung an den Mac auf diesen übernommen werden. Beispielsweise kann eine E-Mail, die auf dem iPhone angefangen wurde zu tippen, auf einem in der Nähe befindlichen Mac fortgesetzt werden. Dieser zeigt bei Annäherung des iPhones automatisch die noch nicht abgeschlossene E-Mail an und bietet deren Vervollständigung an. Darüber hinaus werden zukünftig nicht mehr nur iMessages zwischen Geräten synchronisiert, sondern auch SMS, so dass diese auf jedem Gerät gelesen werden können. Ein auf einem iPhone eingehendes Telefonat wird ferner unter OS X angezeigt und kann auch auf dem Mac entgegen genommen werden. Zudem können Telefonate unter OS X 10.10 auch gestartet werden, wobei der Mac als Lautsprecher und Mikrofon für das in der Nähe befindliche iPhone dient.

Für Entwickler ist OS X 10.10 „Yosemite“ ab heute erhältlich. Für Endkunden wird die neue Version des Betriebssystem im Herbst 2014 erhältlich sein. Erstmals startet Apple aber auch ein öffentliches Beta-Programm für OS X, über das Interessenten bereits im Sommer Beta-Versionen von „Yosemite“ erhalten können.

In OS X 10.9 standen Neuerungen wie ein um Tags und Tabs erweiterter Finder, eine längere Akkulaufzeit und eine deutlich verbesserte Unterstützung für Multi-Monitor-Systeme im Vordergrund. Darüber hinaus hielten Apple Maps und iBooks auch auf OS X Einzug und die „iCloud Keychain“ sowie ein überarbeiteter Kalender wurden eingeführt. Die Transition zwischen OS X und iOS, die mit OS X 10.8 eingeleitet und mit OS X 10.9 fortgeführt wurde, geht mit OS X 10.10 somit weiter. OS X 10.9 wurde laut Apple inzwischen 40 Millionen Mal installiert und ist inzwischen auf rund 51 Prozent der genutzten Macs vertreten.

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