Red Hat 7 mit Systemd und Docker veröffentlicht
Glaubt man der Ankündigung von Red Hat zur Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL) soll das neue Betriebssystem den Markt für Linux in Unternehmen neu definieren. Die Liste der Neuerungen ist lang und imposant, alleine der Kernel machte einen Quantensprung von 2.6.32 auf 3.10.
Nach einer Beta-Version zum Jahresende 2013 wurde Mitte April auf dem Red Hat Summit in San Francisco der Release-Kandidat zu RHEL 7 öffentlich vorgestellt, die generelle Verfügbarkeit folgte heute. Damit ließ sich Red Hat fast vier Jahre seit RHEL 6 Zeit, um die neue Version zu veröffentlichen. Geplant war die Veröffentlichung ursprünglich für den Herbst 2013.
RHEL 7 hat Fedora 19 und Kernel 3.10 als Grundlage. Davon abweichend verwendet RHEL 7 allerdings XFS als Dateisystem. Btrfs ist als technische Vorschau verfügbar, erhält somit aber keine Unterstützung seitens Red Hat. Einer der Hauptdarsteller in RHEL 7 ist das Container-Framework Docker, mit dessen Hilfe Apps samt ihrer Abhängigkeiten in Containern virtualisiert werden.
Diese Form der Virtualisierung spart viel Speicherplatz und ist performanter als die gängigen Hypervisoren. Am Wochenende erreichte Docker nach 15 Monaten stürmischer Entwicklung die Version 1.0. Red Hat setzt allerdings noch auf den Release-Kandidaten 0.11. Docker kann sowohl auf dem Notebook eines Entwicklers als auch auf einem Unternehmensserver oder einer Cloud laufen und dient zur Erstellung und dem Ausrollen von Applikationen.
Noch bevor beispielsweise Debian auf Systemd umsteigt, wagt RHEL dank der Vorarbeit von Fedora den Schritt zu dem neuen Init- und Administrationssystem, dass in Version 208 zum Einsatz kommt. Als Desktop-Umgebung setzt RHEL 7 auf Gnome 3, allerdings im „Classic Mode“ ohne Gnome Shell. Bereits in der Beta-Version wurde die Umstellung von MySQL auf MariaDB vollzogen. RHEL 7 erscheint nur noch für 64-Bit-Systeme. Kunden, die weiterhin auf 32-Bit setzen wollen, können entweder bei RHEL 6 bleiben oder per Multi-Architektur ihre 32-bittigen Anwendungen unter 64-Bit laufen lassen.
RHEL 7 kann vom Server von Red Hat als Download bezogen werden. Red Hat bietet für zahlende Kunden zehn Jahre Support an, RHEL 6 wird weiterhin unterstützt.
Wir danken unserem Leser websurfer83 für den Hinweis zu dieser Meldung!