Ein Windows für alle Plattformen und die Krux daran

Nicolas La Rocco
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Während einer Telefonkonferenz im Anschluss der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das dritte Quartal lüftete Microsoft-CEO Satya Nadella den Schleier: Zukünftig soll es nur noch ein Windows für alle Plattformen und Bildschirmgrößen geben.

Ob Windows, Windows Phone und Windows RT bereits zur Veröffentlichung von Windows 9 zusammengelegt werden, wollte Nadella nicht verraten. In den kommenden Monaten möchte Microsoft mehr auf die „nächste große Welle an Windows-Verbesserungen eingehen.

This means one operating system that covers all screen sizes and consolidated dual use productivity services that cross life and work.

[...]

We will streamline the next version of Windows from three operating systems into one single converged operating system for screens of all sizes.

[...]

We look forward to sharing more about our next major wave of Windows enhancements in the coming months.

Satya Nadella, Q4/14 Conference Call

Eine Frage-Antwort-Runde nutzte Nadella, um das Vorhaben etwas weiter zu erläutern. Dabei geht er sogar über die Zusammenlegung von drei Betriebssystemen hinaus. „Bisher hatten wir ein Windows für Telefone, eines für Tablets und PCs, eines für die Xbox und sogar eine Embedded-Version. Jetzt haben wir ein Team mit einer vielschichtigen Architektur, die es uns ermöglicht, für Entwickler einen Store, eine Handelsplattform und einen Mechanismus anzubieten, um entdeckt zu werden.

Windows auf verschiedenen Plattformen
Windows auf verschiedenen Plattformen

Dieses Team ermögliche es Microsoft zukünftig außerdem, die Benutzeroberfläche auf alle Bildschirmgrößen zu skalieren und über die universellen Apps einheitlich zu agieren. Ganz so einheitlich wie Nadella es fast schon predigt, wird Windows aber auch mit der nächsten Generation nicht werden. Das kommende „Windows 9 Threshold“ soll leichte Anpassungen je nach Plattform erhalten. Desktop und Notebook sollen ein Desktop-UI mit neuem Startmenü bieten, während die Desktop-Oberfläche auf Tablets nicht mehr vorhanden sein soll. 2-in-1-Systeme sollen wiederum beide Welten vereinen, und zwischen ARM und x86 muss Microsoft ohnehin unterscheiden, wenngleich die Differenzen hier nicht unbedingt für Anwender sichtbar sind.

Die Krux daran: Entgegen der Zielsetzung macht es Microsoft Anwendern damit sogar einfacher zu erkennen, vor welcher Plattform sie aktuell sitzen oder welches System sie in der Hand halten. Wer PC, Notebook, Tablet und Telefon mit den älteren Betriebssystem Windows 8, Windows RT und Windows Phone 8 hochfahren würde, bekäme direkt nach dem Start Kacheln auf allen Systemen angezeigt und somit das einheitlichere Bild präsentiert.