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Sony: Project Morpheus auf der Gamescom ausprobiert

Max Doll
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Sony: Project Morpheus auf der Gamescom ausprobiert

Unter der Bezeichnung „Project Morpheus“ arbeitet Sony an einem Virtual-Reality-System für die PlayStation 4 – ganz im Sinne der Rift von Oculus VR. ComputerBase hat die Brille auf der Gamescom 2014 ausprobiert und erste Erfahrungen gesammelt.

Ziel der von Sony eingerichteten Umgebung war es, die Möglichkeiten von Virtual Reality ausführlich und umfassend zu zeigen. Dementsprechend wurde nicht nur das Headset und dessen 3D-Effekt präsentiert, sondern mit einer Simulation verbunden, die den Spieler und dessen Position im Raum erfasst – ganz im Holodeck-Stil. Neben dem Headset bekamen wir deshalb zwei Move-Controller mit Leuchtpunkten und jeweils einer Taste in die Hand gedrückt, womit die Position der Arme übertragen wurde, greifen war per Klick möglich.

Sony Project Morpheus
Sony Project Morpheus

In der Simulation fanden wir uns in einem kleinen Raum vor einen Dummy wieder, der sich mit den Fäusten bearbeiten ließ. Alternativ stand ein Regal mit einem Schwert zur Verfügung. Das lässt sich nicht greifen? Kein Wunder, die Figur steht zu weit entfernt. Nach einem kleinen Schritt in die richtige Richtung sieht das zum Glück anders aus – die Erfassung von Kopf und Körper funktionierte in der Demo einwandfrei. Blickrichtung ändern, Bewegungen machen, herumgehen, das alles fühlte sich ohne Bruch und mit minimaler Eingewöhnungsphase absolut natürlich an. Das Gewicht des System erwies sich als nicht störend, der Sitz ist auch für Brillenträger bequem.

Zumindest im ersten Moment ließ sich trotz der mittelprächtigen Auflösung der Morpheus-Displays schnell vergessen, lediglich in einer Simulation zu sein. Schnellere Bewegungen wurden zwar mit einer gewissen Verzögerung übertragen, die sich in der kurzen Demonstration jedoch nicht präzise einschätzen ließ: Gut möglich, dass Sony schlicht das Gewicht der genutzten Schwerter in einer Art Trägheitsfaktor berücksichtigt hat. Richtig gestört hat uns dieser Effekt nicht. Ansonsten folgte Morpheus wie ein Hund, ein spezielles Bewegungsrepertoire war nicht nötig: Schlagen auf verschiedene Arten, aus dem Stand oder der Bewegung übertrug das System zuverlässig und überzeugend. Eine schöne Simulation.

Ist Virtual Reality also das „next big thing“? Unter den von Sony geschaffenen Optimalbedingungen lautet die Antwort „Ja“ mit zahlreichen Ausrufezeichen. Nur auf das Headtracking und den 3D-Effekt zurückgeschnitten wird „VR“ mit Sicherheit ein spannendes Thema. Gerade die Umsetzung von „Mischsystemen“ mit Controller-Steuerung dürfte aber nicht nur schwieriger werden und VR-Entwickler vor weitere Herausforderungen stellen, sondern auch den vorgeführten Immersionseffekt stark reduzieren.

Bis zur Marktreife geht ohnehin noch Zeit ins Land. Auch auf Nachfrage wollte Sony weder einen Termin noch einen Zeitraum für die Veröffentlichung nennen. In diesem Jahr wird Morpheus demnach auf keinen Fall in den Handel gelangen, 2015 kann als unwahrscheinlich angenommen werden.

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