Crowdfunding: Erfolgreiche Indiegogo-Kampagnen dürfen über Ziel hinaus

Michael Günsch
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Crowdfunding: Erfolgreiche Indiegogo-Kampagnen dürfen über Ziel hinaus

Bei den großen Crowdfunding-Plattformen im Internet Kickstarter und Indiegogo sind die Kampagnen bisher auf eine bestimmte Laufzeit begrenzt. Bei Indiegogo sollen erfolgreiche Projekte künftig auch nach Ablauf der Frist weiter unterstützt werden können.

Die von TechCrunch aufgebrachten Gerüchte um ein „Forever Funding“ bei Indiegogo haben sich inzwischen gewissermaßen bestätigt. Das Unternehmen verkündet im eigenen Blog den Start der Pilotphase zur Weiterführung eigentlich abgeschlossener Projekte. Den Anfang machen die Projekte Tens und TrackR. Später soll das Pilotprogramm auf „alle Kampagnen, die in den kommenden Monaten ihr anfängliches Finanzierungsziel erreicht haben“ ausgedehnt werden.

Mit diesem Schritt könnte sich Indiegogo vom großen Konkurrenten Kickstarter differenzieren und neue Klientel ansprechen. Nicht nur kleinere Projekte von Privatpersonen, sondern auch (aufstrebende) Unternehmen oder Künstler, könnten auf diesem Weg um langfristige Unterstützung werben.

Alle genannten Crowdfunding-Plattformen finanzieren sich vornehmlich durch eine Beteiligung an den für Projekte gesammelten Geldern, erhielten jedoch auch Finanzspritzen durch Investoren. So erhielt Indiegogo zu Beginn des Jahres von verschiedenen Geldgebern 40 Millionen US-Dollar Risikokapital.

Große Aufmerksamkeit erlangte das Online-Portal mit der Kampagne zur Finanzierung des Linux-Smartphones Ubuntu Edge, die über zwölf Millionen US-Dollar sammelte, jedoch letztlich am hochgesteckten Ziel von 32 Millionen US-Dollar scheiterte. In der Kritik stand Indiegogo aufgrund der Unterstützung fragwürdiger Projekte. Doch mit solchen Problemen kämpft auch der Branchenprimus Kickstarter, wie sich beispielsweise am Spieleprojekt Areal zeigte, das nach massiver Kritik der Community kurz vor Ablauf eingefroren wurde.