Neue Top500: Chinas Tianhe-2 bleibt der schnellste Supercomputer

Silvio Werner
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Neue Top500: Chinas Tianhe-2 bleibt der schnellste Supercomputer
Bild: Sam Churchill | CC BY 2.0

Der schnellste Supercomputer der Welt ist zum vierten Mal der „Tianhe-2“ der Volksrepublik China. Der von der National University of Defense betriebene Computer leistet mit über drei Millionen Kernen knapp 34 Billiarden Rechenoperationen in der Sekunde (PetaFLOPS).

In drei Jahren soll der aktuell unschlagbare Spitzenreiter allerdings nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Wie das US-Energieministerium zum Wochenende bekannt gaben, sollen die beiden neuen Supercomputer Summit und Sierra im Jahr 2017 beide mindestens 100 PetaFLOPs leisten. Um diese Leistung zu erreichen, setzen sie als erste Rechner ihrer Art auf die Leistungsfähigkeit moderner GPUs von Nvidia und nicht auf CPUs.

Der schnellste deutsche Supercomputer liegt im November 2014 auf dem achten Platz: „JUQUEEN“ des Forschungszentrum Jülich leistet mit 393.216 Rechenkernen 5 PetaFLOPS. Der schnellste Supercomputer Europas befindet sich in der Schweiz am Swiss National Supercomputing Centre in Lugano. „Piz Daint“ leistet 6,3 PetaFLOPS.

Ein Teil des chinesischen Supercomputers Tianhe-2
Ein Teil des chinesischen Supercomputers Tianhe-2 (Bild: Sam Churchill, CC BY 2.0)

Die USA stellen mit 231 der 500 schnellsten Rechner und 44 Prozent der Rechenleistung der in Liste vertretener Großrechner – vor einem halben Jahr steuerte die USA noch 233 Maschinen bei, vor einem Jahr waren es noch 265 und damit über 50 Prozent. Die Zahl der europäischen Supercomputer erhöhte sich dagegen um 14 auf 130.

HP hält mit 179 Systemen den ersten Platz unter den Herstellern, dicht gefolgt von IBM mit 153 installierten Systemen. Mit 62 Systemen nimmt Cray den dritten Platz ein.

In den Top 10 der schnellsten Großrechner der Welt gibt es derweil nur einen Neueinstieg: Das 3,57 PetaFLOPS schnelle System einer geheimgehaltenen amerikanischen Regierungsanlage.

Der Leistungszugewinn der schnellsten Rechner der Welt hat zuletzt an Fahrt verloren. Während zwischen 1994 und 2008 die Performanz der Superrechner der Top 500 um durchschnittlich 90 Prozent im Jahr stieg, beträgt das Wachstum inzwischen „nur“ noch 55 Prozent im Jahr. Der langsamste Supercomputer der vorherigen Top 500, der es dieses Mal wieder auf die Liste geschafft hat, befand sich im Juni 2014 auf Platz 421 – was die niedrigste Umschlagsrate seit zwei Jahrzehnten bedeutet.

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