Android One: So will Google fünf Milliarden Nutzer erreichen

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Nicolas La Rocco
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Fazit und Ausblick

Android One ist aktuell mehr für die Hersteller der Geräte als für den Endkunden von Vorteil. Durch standardisierte Komponenten sind die Entwicklungskosten niedriger, durch standardisierte Software entfällt die Entwicklung eines eigenen UI, was erneut Kosten spart. Android-One-Geräte sind somit günstiger als andere Smartphones herzustellen. Aus Sicht der Anwender in Industrienationen ist der im Handel zu beobachtende Preisunterschied allerdings noch als klein einzustufen. Doch wie sieht die Situation für Käufer am Beispiel Indien aus?

Ein Android-One-Smartphone ist gemessen an der Ausstattung preiswert, ein Motorola Moto E ist dies aber ebenso. Mit umgerechnet 77 Euro ist das Karbonn Sparkle V zwar noch etwas günstiger und das macht einen Unterschied. Absolut liegt der Preis für den Durchschnittsverdiener in Indien aber immer noch sehr hoch. Laut Auswärtigem Amt verdient ein Inder durchschnittlich genau 77 Euro pro Monat. Man stelle sich in Deutschland vor, ein komplettes Monatsgehalt für ein Smartphone zu investieren: undenkbar! Da bleiben Feature Phone wie das Nokia 130 für weniger als 20 Euro oder lokale Angebote ohne Android eine lukrative Alternative zum Telefonieren.

Android One macht einen ersten Schritt in die richtige Richtung, weitere müssen folgen
Android One macht einen ersten Schritt in die richtige Richtung, weitere müssen folgen

Die Plattform hat aber trotzdem Potential, vor allem aufgrund ihrer Subventionierungen, die Google weiter ausbauen muss. Wer fünf Milliarden Menschen mit aktuellen Smartphones versorgen will, muss zu Beginn in die eigene Tasche greifen und eine Basis schaffen. Kostenlose Downloads über gewisse Provider und Offline-Funktionen unter Android sind ein erster Schritt. Ein noch günstigeres und zugleich weiterhin gutes Smartphone zu schaffen, ist keine leichte Aufgabe. Vielleicht müsste Google den durchschnittlichen Preis durch weitere Investitionen auf 50 Euro drücken, damit der Plattform der Durchbruch gelingt. Wer den Durchschnittsbürger eines durchschnittlichen Entwicklungslandes erreichen möchte, muss dafür überdurchschnittlich viel investieren und immer wieder nachlegen. Android One kann funktionieren, auf den ersten Schritt müssen nun aber weitere folgen.

Android One: Warum nicht auch als Ablöse der Google Play Editions
Android One: Warum nicht auch als Ablöse der Google Play Editions (Bild: Google)

Android One hat theoretisch aber noch ganz anderes Potential. Warum sollte Android One nur dafür genutzt werden, möglichst günstige Smartphones zu realisieren? Android One könnte auch ein Wegbereiter für standardisierte Smartphones in höheren Preisklassen sein, womit Google endlich wirkungsvoll die starke Fragmentierung des Betriebssystem angehen könnte. Die größte Hürde hierbei sind die Hersteller, die sich für Premiumprodukte nur sehr ungern Vorgaben machen lassen werden. Hinzu kommt, dass HTC, Samsung oder Sony nicht ihre spezifischen UI-Anpassungen aufgeben werden, die mit jahrelanger Entwicklung mühsam aufgebaut wurden, um sich abseits der Smartphone-Designs von der Konkurrenz unterscheiden zu können. Sollten mehr Hersteller aber diesen Schritt wagen, wenn auch nur in der mittleren Preisklasse, könnte Android One noch ganz andere Steine ins Rollen bringen.

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