Samsung Z1: Erstes Tizen-Smartphone für 75 Euro ab Januar
Samsung bringt am 18. Januar 2015 ein Smartphone mit dem Betriebssystem Tizen auf den indischen Markt. Das hat ein offizieller Vertreter des südkoreanischen Elektronikkonzerns gegenüber The Korea Economic Today erklärt.
Rund 100.000 Koreanische Won – umgerechnet 75 Euro – soll das Smartphone mit dem Namen „Z1“ kosten. Eine Flaggschiff-Ausstattung ist für diesen Preis nicht zu erwarten, die aktuellen Meldungen deuten vielmehr auf das mehrfach verschobene Tizen-Smartphone „Z“ hin, das mit Quad-Core-Prozessor, Fingerabdruck-Sensor, LTE, 2 GB Arbeitsspeicher und HD-Super-AMOLED-Display ausgestattet sein sollte. Im Juli 2014 hatte Samsung den Marktstart in Russland schlicht auf „später“ verschoben, angeblich wegen eines zu kleinen App-Angebots.
Bisher treibt das gemeinsam mit Intel entwickelte Betriebssystem nur die Smartwatches Gear 2, Gear 2 Neo sowie die Galaxy Gear an. Auf der Elektronikmesse CES 2015 im Januar werden laut Samsung Smart-TVs mit Tizen folgen. Die Ausdehnung auf weitere Geräteklassen ist geplant.
Das „Z1“ soll nun im Januar 2015 in Indien, im Februar in China noch im ersten Halbjahr in Korea auf den Markt kommen. Als preiswertes Gerät positioniert Samsung es gegen die Smartphones chinesischer Anbieter, die dem Hersteller massiv zu schaffen machen. Im 3. Quartal verlor Samsung Marktanteile und setzte auch in absoluten Zahlen weniger Smartphones ab als noch ein Jahr zuvor. Stark zulegen konnten dagegen die chinesischen Hersteller Huawei, Xiaomi und Lenovo, die mehr Smartphones absetzen konnten als im vergleichbaren Vorjahresquartal.
Noch ist unklar, mit welchen Apps Tizen in Indien startet. Klar ist jedoch, dass Apps und Dienste Samsung auch Sorge bereiten: Seinen hauseigenen Messenger ChatON stellt Samsung am 1. Februar 2015 weltweit mit Ausnahme der USA ein. Und auch in den USA soll ChatON noch im ersten Quartal 2015 vom Netz gehen. Samsung Video und Video Hub hatte Samsung bereits zum 1. Dezember 2014 eingestellt. Damit wird es für Samsung immer schwieriger, einerseits Nutzer erst mit eigenen Onlinediensten wie ChatON an sich zu binden und dann an ein eigenes Betriebssystem (Tizen) heranzuführen und andererseits Neukunden ein umfassendes Angebot von Apps und Diensten anzubieten.