Smartwatches 2014: Uhren mit Android Wear nur 720.000 Mal verkauft

Jan Wichmann
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Smartwatches 2014: Uhren mit Android Wear nur 720.000 Mal verkauft

Mit Veröffentlichung des für Wearables konzipierten Betriebssystems Android Wear erhielt das Segment im Jahr 2014 viel Aufmerksamkeit und neue Produkte namhafter Hersteller. Die Verkaufszahlen haben das bisher nicht widergespiegelt. Nur 720.000 Exemplare mit Googles Betriebssystem sollen weltweit abgesetzt worden sein.

Wie das unabhängige Analyseunternehmen Canalys mitteilt, soll die Moto 360 trotz immenser Lieferschwierigkeiten die Verkaufszahlen anführen. Detaillierte Absatzzahlen einzelner Modelle werden jedoch nicht genannt. Anders bei der Konkurrenz Pebble: Von der per Kickstarter im Jahr 2012 initiierten Uhr mit eigenem Betriebssystem wurden den Analysten zufolge seit der Markteinführung im Jahr 2013 eine Million Exemplare abgesetzt. Im ersten Jahr hatten die Absatzzahlen 300.000 Einheiten betragen.

Canalys führt den Erfolg des Modells auf die kontinuierliche Update-Politik, das offene System, den reichhaltigen App-Store und eine Preissenkung im vergangen Herbst zurück. Auch die Akkulaufzeit, die bis zu einer Woche beträgt, spricht für diese Uhr.

Pebble Steel und Samsung Gear Live
Pebble Steel und Samsung Gear Live

Die Absatzzahlen hätten für Android Wear höher ausfallen können, wenn mit Samsung nicht einer der wesentlichen Hersteller von Smartwatches im vergangenen Jahr vermehrt auf Tizen gesetzt hätte. Sony hingegen hat mit der 3. Generation der Smartwatch in Googles Lager gewechselt.

Insgesamt, so Canalys, wurden im Jahr 2014 rund 4,6 Millionen Wearables verkauft. Allein der Hersteller Xiaomi habe den Analysten zufolge eine Million Einheiten seines Activity-Trackers Mi Band an die Handgelenke der Nutzer bringen können. Trotz schwächerer Ausstattung gegenüber vergleichbaren Geräten auf dem Wearable-Markt hat der niedrige Preis zu diesem Erfolg geführt, so Analyst Jason Low. Dem Erfolg ungeachtet, blieb Fitbit allerdings Marktführer im Bereich Fitness-Tracker.

Dem noch relativ jungen Markt um Wearables und Smartwatches prognostiziert das Canalys-Team eine gute Zukunft und blickt mit hohen Erwartungen auf den Veröffentlichungstermin der Apple Watch im April. Letzte Meinungsumfragen zeigten allerdings eine sinkende Nachfrage von iPhone-Nutzern gegenüber der Apple Watch. Die Geheimhaltung um die „Killer Features“ der Uhr mildert etwaiges Kaufinteresse. Auch die allgegenwärtige Problematik der Akkulaufzeit begünstigt die noch distanzierte Haltung der Käufer.