Amazon Kindle Voyage im Test: Premium-E-Book-Reader mit Display-Problemen

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Michael Schäfer
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Im Alltag

Erster Eindruck

Äußerlich wagt Amazon einen Stilbruch mit den bisher veröffentlichten Readern der Kindle-Serie. Mit einem planen Display und der kantigen Rückseite gleicht das Unternehmen den neuen Premium-Reader deutlich an die Tablets der Kindle-Fire-Serie an. Dieser Eindruck wird durch den auf die Rückseite gewanderten Ein-/Ausschalter zusätzlich unterstrichen.

Die Verarbeitung liegt erwartungsgemäß auf einem hohen Niveau, die Spaltmaße sind gleichmäßig und die verschiedenen Bauteile fassen fast nahtlos ineinander. Durch die Neugestaltung ist die Rückseite jedoch nicht mehr so griffig, wie es der Nutzer vom kleinen Bruder Kindle Paperwhite gewohnt ist. Außerdem zeigt sie sich sehr empfindlich gegenüber Fingerabdrücken und das Ablegen des Readers sorgt für sichtbare Schleifspuren.

Größenvergleich Kindle Voyage vs. Kindle Paperwhite 2
Größenvergleich Kindle Voyage vs. Kindle Paperwhite 2
Kindle Voyage
Kindle Voyage
Größenvergleich Kindle Voyage vs. Kindle Paperwhite 2
Größenvergleich Kindle Voyage vs. Kindle Paperwhite 2

Dank des Magnesium-Gehäuses konnte Amazon gegenüber dem Paperwhite das Gewicht des Kindle Voyage trotz neuen Designs und neuer Technik senken, was vor allem im direkten Vergleich auffällt. Das verwendete Material lässt den Reader jedoch deutlich kühler in der Hand liegen.

Im Gegensatz zu den Vormodellen wird beim Voyage die komplette Front von einer Glasplatte umschlossen, was weitere Vergleiche mit Amazons Tablet-Serie zulässt. Im Vergleich zum Kindle Paperwhite wirkt diese weniger stumpf, auch wenn gängige Tablets deutlich glatter erscheinen. Der Bedienung des Voyage tut dies aber nichts ab. Haptische Bedienelemente sucht der Nutzer auch beim neuen Kindle vergebens, die Bedienung erfolgt ausnahmslos über das Touchscreen des Displays oder die seitlich angebrachten PagePress-Felder. Wie die anderen aktuell erhältlichen Lesegeräte Kindle 2014 und Kindle Paperwhite 2, verfügt auch der Voyage neben dem Micro-USB-Anschluss über keinerlei weitere Anschlussmöglichkeiten. Auch die Dreingaben seitens Amazon zeigen sich wie gewohnt karg: Lediglich das USB-Kabel und eine ihrem Namen alle Ehre machende Kurzanleitung liegen dem Reader bei. Optional bietet Amazon darüber hinaus eine „Origami-Hülle“ zum Schutz des neuen Kindle an, die sich lediglich über einen Magneten an den Voyage heftet.

Kindle Voyage mit „Origami“-Hülle

Das Einrichten

Umsteigern, die bereits einen Kindle-Reader besitzen, ist das folgende Prozedere bereits vertraut: Mit der ersten Inbetriebhahme des Voyage und der Wahl der Sprache beginnt der Einrichtungsprozess, dem die Wahl der WLAN-Verbindung und die Angabe des Amazon-Kontos folgen.

Verfügt der Kindle Voyage wie beim verwendeten Testgerät über ein 3G-Modul, wird eine WLAN-Verbindung zum reinen Lesen nicht benötigt. Synchronisieren der Kindle-Cloud, Einkaufen bei Amazon, selbst das Nachschlagen auf Wikipedia ist mit 3G weltweit in über 100 Ländern möglich. Erst darüber hinaus wird eine eigene drahtlose Internetverbindung benötigt. Leider gibt Amazon auch beim Kindle Voyage die benötigten Passwörter nach wie vor im Klartext an. Auch einen Hinweis des zur Verwendung zwingend erforderlichen Amazon-Kontos lässt das Unternehmen weiterhin vermissen.

Hat der Käufer diese Prozedur hinter sich gebracht, folgt eine kleine Einweisung in die Funktionsweise des Kindle Voyage. Neue Nutzer erhalten dabei viele gute Tipps rund um die Benutzung des Lesegerätes. Bei erfahrenen Nutzern wird dagegen die Geduld auf die Probe gestellt, denn das Tutorial kann nicht übersprungen werden. Anschließend steht jedoch der Lesefreude nichts mehr entgegen.

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