Bundestag: Beutezug der Hacker war offenbar erfolgreich

Andreas Frischholz
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Bundestag: Beutezug der Hacker war offenbar erfolgreich
Bild: Norbert Blech | CC BY 2.0

Bei dem Angriff auf die Datennetze des Bundestags waren die Hacker offenbar erfolgreich. Mittlerweile soll die Bundestagsverwaltung festgestellt haben, dass es in vereinzelten Fällen zu „Datenabflüssen“ gekommen ist, berichtet Heise online.

Die betroffenen Abteilungen im Bundestag werden allerdings nicht genannt. Ebenso wurde nicht mitgeteilt, an welche Informationen die Hacker gelangt sind. Es heißt lediglich, dass die betroffenen Büros informiert wurden und die IT-Sicherheitsexperten des Bundestags Gegenmaßnahmen eingeleitet haben.

Darüber hinaus ist bis dato immer noch nicht bekannt, welches Ausmaß der Hacker-Angriff letztlich hat. Bereits in der letzten Woche hieß es, dass der Trojaner auf über Tausend Rechnern entdeckt wurde. Und der Spiegel meldet in der aktuellen Ausgabe, dass die Sicherheitsexperten im Bundestag noch am Donnerstag auf Systeme mit der Malware gestoßen sind.

Dass Hacker einen Großangriff auf die Datennetze des Bundestags gestartet haben, wurde vor rund zwei Wochen bekannt. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand sollen zunächst die Systeme in den Räumen der Fraktionen mit einem Trojaner infiziert worden sein. Auf diese Weise konnten die Angreifer Administrator-Passwörter erbeuten, um dann tief in das Netz des Bundestags einzudringen. Neben den Systemen im Bundestag sollen auch Rechner betroffen sein, die Regierungsmitglieder im Bundestag nutzen.

Immer noch unklar ist derweil, wer hinter dem Angriff steckt. Laut dem Bericht im Spiegel erhärtet sich mittlerweile aber der Verdacht, dass es sich um die Operation von einem oder mehreren Geheimdiensten handelt. Demnach soll es Parallelen zu einem Angriff auf deutsche Datenleitungen geben, der im letzten Jahr stattfand. Für diesen sollen feindliche Geheimdienste verantwortlich gewesen sein.

Hinzu kommt: Entdeckt wurde der Trojaner Anfang Mai, weil zwei Rechner aus den Räumen der Unions- und der Linksfraktion versuchten, auf einen Server in Osteuropa zuzugreifen. Dieser gilt als Plattform für Wirtschaftsspionage und organisierte Kriminelle, die von Geheimdiensten beobachtet werden.

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