Schnelle Profi-SSDs: OCZ gibt mit dem Z-Drive 6000 das NVMe-Debüt

Michael Günsch
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Schnelle Profi-SSDs: OCZ gibt mit dem Z-Drive 6000 das NVMe-Debüt
Bild: OCZ

OCZ stellt mit den Z-Drive 6000 und Z-Drive 6300 zwei neue SSD-Serien für den Unternehmenseinsatz vor. Dank schneller PCI-Express-Anbindung und NVMe erreichen die SSDs hohe Transferraten, niedrige Latenzen und viele IOPS.

Beide Serien werden mit hohen Nutzkapazitäten von 800, 1.600 und 3.200 GByte angeboten. Das 2,5-Zoll-Gehäuse mit SFF-8639-Anschluss ist mit 15 Millimetern etwa doppelt so hoch wie herkömmliche SSDs dieses Formats, was vermutlich auf dem Einsatz mehrerer Platinen beruht. Der MLC-NAND-Flash stammt von Konzernmutter Toshiba. Als physische Schnittstelle nutzen die SSDs PCI Express 3.0 mit vier Leitungen, worüber die OCZ-SSDs sequenzielle Transferraten von bis zu 2.900 MB/s lesend und 1.400 MB/s schreibend erzielen sollen. Geplant ist zudem eine Dual-Port-Funktion, mit der zwei Host-Systeme gleichzeitig auf die SSD zugreifen können.

Die logische Schnittstelle stellt wiederum NVM Express (NVMe) dar, das auf PCIe-SSDs optimierte Pendant zu AHCI. Dank schneller Anbindung und NVMe werden bei wahlfreien 4-KB-Zugriffen bis zu 700.000 IOPS lesend und maximal 160.000 IOPS schreibend versprochen. Die typische Latenz wird mit 80 Mikrosekunden beim Lesen und 25 (Z-Drive 6000) respektive 30 Mikrosekunden (Z-Drive 6300) beim Schreiben beziffert – zu beachten ist, dass es sich um typische und nicht Minimalwerte handelt.

OCZ Z-Drive 6000 mit PCIe 3.0 x4 und NVMe
OCZ Z-Drive 6000 mit PCIe 3.0 x4 und NVMe (Bild: OCZ)

Zum eingesetzten Controller gibt sich der Hersteller auch auf Nachfrage schweigsam. Verraten wird lediglich, dass es sich um einen Chip von PMC-Sierra mit 16 NAND-Kanälen handelt. Auf der CES 2015 sprach OCZ vom Codenamen Princeton. PMC-Sierra führt derzeit zwei NVMe-Controller der Flashtec-Familie, die Variante PM8602 NVMe1016 besitzt 16 Kanäle und die passende PCIe-3.0-Unterstützung.

Als designierte Einsatzgebiete sieht der Hersteller unter anderem „rechenintensive, analytische, Online-Transaktions- sowie Cloud-basierte Enterprise-Anwendungen, die ein hohes Performance-Niveau und I/O-Reaktionen mit kurzen Latenzzeiten erfordern“.

Das Z-Drive 6000 ist dabei für leseintensive Anwendungen konzipiert, während die 6300-Modelle „für Anwendungen mit gemischtem Workload“, sprich Lese- und Schreibaufgaben, gedacht sind. Bemerkbar macht sich dies in der Haltbarkeitsbewertung: Für das Z-Drive 6000 wird im Garantiezeitraum von 5 Jahren eine vollständige Befüllung des Laufwerks pro Tag garantiert, beim Z-Drive 6300 ist es die dreifache Datenmenge. Umgerechnet liegen die Total Bytes Written (TBW) bei bis zu 5,8 Petabyte (6000) beziehungsweise 17,5 Petabyte (6300). Die höhere Haltbarkeit wird durch den Einsatz von eMLC- statt MLC-Speicher beim Z-Drive 6300 erzielt.

Im Serverbereich gängige Funktionen wie ein Stromausfallschutz (Power Loss Protection) und auch eine Datenverschlüsselung nach AES-256-Standard und Hot-Swap-Support werden geboten. Vom Z-Drive 6300 ist zudem für die zweite Jahreshälfte eine Variante als PCIe-Steckkarte mit Kapazitäten von bis zu 6,4 TByte geplant. Die 2,5-Zoll-Modelle der Z-Drive-6xxx-Familie werden derzeit zur Evaluierung an wichtige Partner des Unternehmens ausgeliefert. Weitere Details liefern die englischen Produktseiten.

OCZ Z-Drive 6000 OCZ Z-Drive 6300
Controller: PMC Sierra
DRAM-Cache: ?
Speicherkapazität: 800 / 1.600 / 3.200 GB 800 / 1.600 / 3.200 GB
Speicherchips: Toshiba 19 nm Toggle DDR 2.0 MLC (A19nm) NAND, 128 Gbit Toshiba 19 nm Toggle DDR 2.0 eMLC (A19nm) NAND, 128 Gbit
Formfaktor: U.2 (2,5 Zoll, 15 mm)
Interface: PCIe 3.0 x4
seq. Lesen:
2.200 MB/s
Variante
2.900 MB/s
2.200 MB/s
Variante
2.900 MB/s
seq. Schreiben:
1.300 MB/s
Variante
1.900 MB/s
1.000 MB/s
Variante
1.400 MB/s
4K Random Read:
600.000 IOPS
Variante
700.000 IOPS
600.000 IOPS
Variante
700.000 IOPS
4K Random Write:
115.000 IOPS
Variante
160.000 IOPS
75.000 IOPS
Variante
120.000 IOPS
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): 25,0 W
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): k. A.
Leistungsaufnahme Leerlauf: 9.000 mW
Leistungsaufnahme DevSleep: kein DevSleep
Leistungsaufnahme L1.2: kein L1.2
Funktionen: NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection, Power-Loss Protection
Verschlüsselung: AES 256
Total Bytes Written (TBW):
1.460 Terabyte
Variante
2.920 Terabyte
Variante
5.840 Terabyte
4.380 Terabyte
Variante
8.760 Terabyte
Variante
17.520 Terabyte
Garantie: 5 Jahre
Preis:
Preis je GB: