Destiny: Bungie verteidigt Preispolitik von The Taken King

Max Doll
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Destiny: Bungie verteidigt Preispolitik von The Taken King
Bild: Bungie

Die dritte Erweiterung für Destiny, The Taken King, wird zu einem stolzen Preis angeboten: Mindestens 40 Euro verlangt Bungie für den DLC. Für Verärgerung hat in der Community allerdings gesorgt, dass eine Komplettausgabe des MMO-Shooters inklusive des neuen Inhalts für rund 60 Euro erhältlich sein wird.

Konkret entzündet sich die Kritik neben allgemeinen Vorbehalten gegenüber einem 40 Euro teuren DLC an zwei Punkten. Zunächst äußern sich Nutzer verärgert über den Preis der neuen Legendary Edition von The Taken King. Diese enthält für 60 Euro nicht nur die Erweiterung, sondern auch das Hauptprogramm sowie die ersten beiden Add-Ons The Dark Below und House of Wolves und kann als eine Art „Game of the Year“-Edition verstanden werden. Spieler der ersten Stunden fühlen sich aufgrund dieser Preispolitik deutlich schlechter gestellt als solche, die erst jetzt zugreifen und nicht nur das bessere, sondern auch umfangreichere und damit günstigere Spiel erhalten.

Die Inhalte der Collectors Edition auf einen Blick
Die Inhalte der Collectors Edition auf einen Blick

Wer The Taken King als Sammlerausgabe mit exklusiven Inhalten, darunter Waffen, Skins und einzigartigen Emotes, erwerben möchte, muss zudem zur Collectors Edition für 80 Euro greifen. Hier stößt Fans sauer auf, dass Bungie auf diese Weise dazu zwingt, bereits für insgesamt 100 Euro erworbene Inhalte in Form von Basisspiel sowie zwei DLCs erneut zu kaufen – und keine Sammlerversion des reinen DLCs anbietet. Zudem stört Spieler, dass auch die digitale Version der Sammlerausgabe ohne physische Beigaben nicht günstiger angeboten wird, obwohl sie durch die Art der Auslieferung schlechter ausgestattet ist.

Creative Director Luke Smith sagte gegenüber Eurogamer, es gebe exklusive Gegenstände für diese Sammlerausgabe „um sie für Fans, die sich bereits auf das Spiel eingelassen haben, und neue Nutzer, die im Herbst dazustoßen, attraktiv zu gestalten“. Smith äußerte zwar Verständnis für den Wunsch nach einem spezifischen DLC für Altspieler, erklärte aber, dass die Collector's Edition ein „ziemlich cooles Paket“ für Nutzer sei, die sich für diese Art von Ausgaben interessieren würden.

Im Klartext: Eine solche DLC-Version wird es zumindest zunächst nicht geben, wer exklusive Gegenstände möchte, muss zumindest für den Moment mit dem Gefühl leben, für bereits gekaufte Produkte erneut zur Kasse gebeten zu werden und grundsätzlich entscheiden, ob der Gegenwert von 80 Euro angemessen ist. Derzeit gebe es nichts anzukündigen, stellte Smith klar. Man beobachte und werde auch künftig auf das Feedback der Nutzer eingehen.

So I'm fairly excited about the value proposition. We're calling this a major expansion because it is.

Luke Smith

Angesprochen auf den Umfang sagte Smith, Bungie habe das Gefühl, zum verlangten Preis ein gutes Angebot zu machen und verwies auf den neuen Schauplatz, Strikes, PvP-Modi und weitere Inhalte – warum The Taken King für zwei Drittel des Preises von Destiny nicht zwei Drittel der Inhalte anbietet, wollte Bungie aber nicht beantworten. Ähnlich ausweichend begegnete der Publisher auch dem Vorwurf, Fans durch günstige Komplettversionen des Spiels schlechter zu stellen: Smith verwies auf die vergangene Spielerfahrung, die aufgrund der veränderten und weiterentwickelten Welt nun ein einzigartiges Erlebnis bleibe, man sei Teil der Geschichte des Spiels.

Mittlerweile hat Bungie Fans zu beruhigen versucht. In einem Forenbeitrag ging das Studio erneut auf die Sorgen der Spieler ein und versprach, die Versionspolitik noch einmal zu überdenken. Im nächsten wöchentlichen Update soll außerdem eine Belohnung für langjährige Spieler angekündigt werden, die „etwas besseres“ als die exklusiven Sammlergegenstände des DLCs erhalten sollen: Destiny sei ein großartiges Spiel, weil Community und Entwickler zusammengearbeitet hätten. Diese Partnerschaft wolle man honorieren.

The Taken King wird Destiny um eine neue Kampagne und Quests, Gegner und Schauplätze erweitern. Als dunkle Bedrohung tritt eine neue Art der Fallen auf, die sich Taken nennt und darauf aus ist, die Erde zu zerstören. Als Antagonist tritt Oryx auf, Vater des Hivelords und Raidbosses Crota, der mit seinem eigenen Raumschiff, dem Schauplatz des DLCs, im Sonnensystem eintrifft.

Ein erster Eindruck von Polygon deutet an, dass die Entwickler hier den Wünschen der Community gefolgt sind: Die Erzählung, eine große Schwachstelle des Spiels, soll deutlich verbessert worden sein und sich stärker an Halo orientieren.

Darüber hinaus enthält die Erweiterung neue Mehrspieler-Karten sowie einen weiteren Raid. Jede der drei Klassen des Spiels darf sich außerdem in einer neuen Subklasse spezialisieren. Erscheinen wird The Taken King am 15. September für die PlayStation 4 und Xbox One.

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