Smartwatch: Casio arbeitet an „Uhrenperfektion“

Norman Wittkopf
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Smartwatch: Casio arbeitet an „Uhrenperfektion“
Bild: Casio

Nachdem der unter anderem für seine Digitaluhren bekannte Hersteller Casio bereits im vergangenen Jahr verlauten ließ, dass man mit einer eigenen „Interpretation des Themas Smartwatch“ in das Geschäft mit Computeruhren einsteigen wolle, hat der Präsident von Casio nun die dahingehenden Pläne konkretisiert.

Demnach soll die kommende Smartwatch von Casio eine Uhr sein, die versucht smart zu sein, anstatt ein Smart Device, das ebenfalls eine Uhr ist. Das Augenmerk soll vor allem auf Robustheit und Komfort liegen. Durch die Expertise als Uhrenhersteller erhofft sich das Unternehmen dabei einen Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten wie der Apple Watch.

Bereits in der Vergangenheit hatte der japanische Hersteller diverse Zusatzfunktionen in Uhren implementiert, darunter Pulsmessgerät oder Terminplaner, welche jedoch bestenfalls einen unbeständigen Erfolg hatten: „Bisweilen haben wir einfach ein paar skurrile Features vorgezeigt und die Produkte dann vom Markt genommen, wenn sie sich nicht gut verkauften“, so Kazuhiro Kashio, Präsident von Casio.

Keine Spielerei, sondern Perfektion

Mit dem neuen Modell, welches laut Kashio in Richtung „Uhrenperfektion“ geht, soll sich dies ändern: „Ein Gerät, das nicht einfach kaputt zu kriegen ist, einfach angelegt werden kann und sich beim Tragen gut anfühlt.“ Preislich soll sich die Casio-Smartwatch bei 400 US-Dollar bewegen, jedoch sei die endgültige Entscheidung hierzu noch nicht gefallen. Die für den März kommenden Jahres angesetzte Markteinführung soll zunächst nur in den USA und Japan erfolgen. Die Herrenuhr soll sich für Sport sowie andere Freizeitaktivitäten eignen und dabei gleichermaßen funktional wie optisch anmutend sein.

Mit dem Smartwatch-Geschäft will Kashio so schnell wie möglich umgerechnet etwa 80 Millionen US-Dollar erwirtschaften und von diesem Ausgangspunkt expandieren. Bevor er kürzlich Präsident des Unternehmens wurde, leitete er für vier Jahre selbst das Team, das an der Smartwatch arbeitet und hat in dieser Zeit verschiedene Prototypen verworfen, darunter eine klobige Telefonuhr. Kashio glaubt nach eigenen Angaben nicht an einen sofortigen Erfolg der eigenen Smartwatch, allerdings wolle man in dem Bereich langfristig wachsen.

Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen mit seinen Uhren umgerechnet rund 1,24 Milliarden US-Dollar, was fast der Hälfte des Gesamtumsatzes des Unternehmens entspricht, der ansonsten durch Taschenrechner, Kameras und Musikinstrumente zusammenkommt.