Ubuntu Touch: Meizu MX4 Ubuntu Edition im Alltagstest

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Ferdinand Thommes
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Konnektivität

Ernüchterung stellt sich zudem beim Verbinden des MX4 Ubuntu Edition per USB mit einem Linux-PC ein. Zwar erkennt der PC, dass ein neues Gerät angeschlossen ist, kann es jedoch nicht öffen – selbst unter Ubuntu zunächst nicht. Die Fehlermeldung deutet auf ein Problem des PCs mit dem Media Transfer Protocol (MPT) hin. Das Problem liegt jedoch darin, dass das MX4 nicht in der Lage ist, dem PC seine Vendor-ID bekannt zu machen. Um eine Verbindung zwischen den Geräten herzustellen, muss deshalb zunächst der Entwicklermodus freigeschaltet werden, was die Vergabe einer Pin voraussetzt, die dann bei jedem erneuten Zugriff auf das Telefon eingegeben werden muss. Daraufhin muss die Android Debug Bridge (adb) installiert werden, in deren Struktur dann händisch eine Ini-Datei angelegt werden kann, um dort den Identifikationscode des Herstellers eintragen zu können. Ist all dies vollzogen, kann per USB erfolgreich eine Verbindung mit dem Linux-PC hergestellt werden. Windows 8.1 und Windows 10 Build 10240 können problemlos per USB auf das MX4 zugreifen.

Eine Verbindung per Secure Shell (SSH) gestaltet sich noch etwas aufwändiger. Der schnellste Weg unter Ubuntu ist die Installation des Ubuntu SDK. Ansonsten muss ein Public-SSH-Key relativ umständlich auf das MX4 übertragen werden, um Zugang per SSH zu erhalten. Diese umständliche Handhabung ist für ein Linux-Smartphone nicht entschuldbar und schreckt selbst Enthusiasten ab, wenn man bedenkt, wie einfach es ist, ein Android-Smartphone per USB anzubinden.

Gescannte Netzwerke
Gescannte Netzwerke

In die gleiche Kerbe schlägt die Tatsache, dass das MX4 ohne vorinstalliertes Terminal ausgeliefert wird. Dieser eher ideologisch zweifelhafte Lapsus lässt sich aber im App-Store schnell beheben. Dabei muss sich die Terminal-App keineswegs verstecken, bietet sie doch eine Menge an vordefinierten Befehlen bereits per Knopfdruck an. Zudem können per Swipe unterhalb der Eingabezeile bereits früher eingegebene Befehle wieder hervorgeholt werden.

Kurz vor Abschluss des Tests wurde mit OTA-5 noch eine umfangreiche Aktualisierung ausgerollt, die einige der bestehenden Kritikpunkte mildert. Die Darstellung auf dem Display gewinnt dank neuer Icons und einem verkleinerten Raster, wodurch nun mehr Scopes und Apps auf einen Blick sichtbar sind. Die Batterielaufzeit bei normaler Benutzung wurde verbessert und die Rotation der Shell funktioniert nun inklusive der Unity Dash problemlos mit allen Apps. Die Benachrichtigungsfunktion wurde aufgewertet und macht nun mit einem blinkenden Icon in der Statusleiste am oberen Bildschirmrand auf neue Benachrichtigungen aufmerksam.

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