Canonical: Mark Shuttleworth mit Details zu Ubuntu Snappy

Ferdinand Thommes
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Canonical: Mark Shuttleworth mit Details zu Ubuntu Snappy
Bild: Martin Schmitt | CC BY 2.0

In einem Interview mit der Webseite Serverwatch enthüllt Mark Shuttleworth weitere Einzelheiten zu dem neuen Paketsystem Snappy. Sah es bisher so aus, als werde Ubuntu irgendwann ganz zu Snappy wechseln, so stellt Shuttleworth dies im Gespräch als falsche Interpretation dar.

Snappy ist ein Paketsystem, das, anders als Debian-Pakete (DEB) alle Abhängigkeiten im Paket selbst mitführt. Das lässt zwar den Umfang der Pakete und somit auch des gesamten Paketarchivs ansteigen, ermöglicht aber andererseits atomare Aktualisierungen des Systems wie bei Smartphones, die wegen der integrierten Möglichkeit eines Rollback sorgenfreier sind als mit DEB-Paketen.

Wurde bisher allgemein angenommen, Snappy werde nach einer Phase des Übergangs der Standard für Ubuntu werden, so ist dies nach den neuesten Aussagen von Shuttleworth nicht der Fall. Klar war, dass das Debian-Archiv weiterhin erhalten bleiben würde, um den von Ubuntu abgeleiteten Distributionen wie etwa Kubuntu, Linux Mint und vielen anderen zu ermöglichen, weiterhin auf DEB zu setzen, wenn sie dies wünschen. Nun wird aber klar, dass Snaps direkt aus den DEB-Paketen entwickelt werden und dass ein Snappy-basiertes Ubuntu in einem Container zusätzlich sämtliche verwendeten DEBs mitbringen soll.

Das Paketformat Snappy, das für Ubuntu Phone und den Desktop als Snappy Personal bezeichnet wird, wurde aus dem Click-Format entwickelt, das bei Ubuntu-Phone Verwendung findet. Es wird nun zuerst auch dort ausgerollt, um später auch beim Desktop eingesetzt zu werden. Der Grund für das übergreifende Format ist die angestrebte Konvergenz zwischen den Geräteplattformen.

Mit Ubuntu 15.10 soll alternativ eine erste Testversion mit Mir und Unity 8 im Snappy-Format erscheinen, die einen ersten realistischen Blick auf die Konvergenz zwischen Geräten auf der gleichen Codebasis ermöglichen soll. All dies, wie auch weitere Eigenschaften wie etwa die tiefere Integration von Openstack und LXD oder die Möglichkeit des Live-Kernel-Patching sind Vorbereitung auf das nächste LTS-Release Ubuntu 16.04. Zunächst erscheint jedoch an 22. Oktober Ubuntu 15.10 Wily Werewolf.

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