Distributionen: Manjaro 15.09 „Bellatrix“ bietet Arch Linux für Einsteiger

Ferdinand Thommes
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Distributionen: Manjaro 15.09 „Bellatrix“ bietet Arch Linux für Einsteiger
Bild: sowilo22 | CC BY 2.0

Manjaro 15.09 „Bellatrix“ setzt den einmal eingeschlagenen Weg fort, Arch Linux auch unerfahreneren Anwendern zur Verfügung zu stellen. Vor allem die Installation von Arch Linux überfordert Anfänger regelmäßig. Manjaro bietet dagegen Rolling Release, einfache Installation und Administration und hat ein eigenständiges Design.

Auch ein Rolling-Release-Modell wie Manjaro braucht ab und zu eine Neuveröffentlichung, um neuen Anwendern einen möglichst aktuellen Einstieg in die Distribution zu bieten. Manjaro hat die aktuelle Veröffentlichung auch zum Anlass genommen, die Versionierung, ähnlich wie bei Ubuntu und anderen Distributionen, künftig datumsbasiert fortzuführen. Somit ist der Sprung von 0.8.11 zu 15.09 kein Hexenwerk.

Manjaro 15.09 mit Codenamen Bellatrix bietet zwei Varianten mit den Desktop-Umgebungen KDE und Xfce sowie einen Netinstaller, der die Wahl des Display-Managers und des Desktops dem Anwender überlässt. Die KDE-Variante bietet Plasma 5.4.1, Xfce kommt mit der aktuellen Version 4.12 auf den Rechner. In der Abteilung Kernel ist zwar 4.1.8-1 vorinstalliert, das System bietet aber insgesamt 12 Kernel von 3.10.87-1 bis hin zu 4.3rc2-1 mittels einer grafischen Oberfläche zur Installation mit einem Klick an. Die interne Systemverwaltung obliegt dem aktuellen Systemd 226. Bei der Anwendungssoftware sind Firefox 41 und Thunderbird 38-1 ebenso vorinstalliert wie Digikam 4.13.0-1. Zudem wird neben vielen Multimedia-Codecs auch ein Bootstrapper für Steam mitgeliefert.

Da macht es Sinn, dass neben den freien Treibern auch die proprietären Grafikkartentreiber von AMD und Nvidia Treiber sowie Bumblebee für Nvidia-Optimus-Setups bereits vorinstalliert sind. Manjaro gibt sich zudem benutzungsfreundlich und holt den neuen Anwender nach dem Hochfahren des Desktops ab. Auf der Welcome-Seite werden die Supporteinrichtungen sowie Links zur Dokumentation des Projekts angeboten.

Diese Einsteigerfreundlichkeit zeigt sich auch bei der Installation, sofern man den bei Manjaro neu hinzugekommenen Calamares als Installer auswählt. Derzeit bietet Manjaro drei Installer an, wobei der CLI-Installer eine textbasierte Installation für Experten bietet. Neben Calamares, der distributionsübergreifend von immer mehr Projekten genutzt wird, gibt es noch den bisher genutzten Installer Thus, der noch in der Entwicklung steckt. Hier könnte das Projekt eine klarere Unterscheidung treffen und Neueinsteigern eine Empfehlung für Calamares aussprechen. Damit gelingt die Installation menügeführt einfach und schnell, sofern nicht Sonderfälle mit RAID oder LVM das Ziel sind.

Zur Paketverwaltung nutzt Manjaro das von Arch Linux übernommene Pacman, verkleidet es jedoch mit der grafischen Oberfläche Octopi, die es Anfängern erleichtert, ihr System aktuell zu halten. Beim Aussehen setzt das Projekt auf ein kongruentes Design, dass von dunklen Grün- beziehungsweise bei Xfce Grautönen dominiert wird. Bei KDE kommt dazu das Theme Maia zum Einsatz.

Manjaro 15.09 steht mit KDE, Xfce oder als Netinstaller zum Download bereit. Manjaro ist ein stark von der Community geprägtes Projekt und so stehen meist nach kurzer Zeit bereits Community-Editionen mit i3, Cinnamon, Enlightenment, Fluxbox, Gnome, LXDE, LXQT, MATE, Netbook, Openbox und PekWM zur Verfügung.