Mobilfunk: EU und China kooperieren bei Entwicklung von 5G-Netzen

Andreas Frischholz
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Mobilfunk: EU und China kooperieren bei Entwicklung von 5G-Netzen
Bild: E-Plus Gruppe Fotostream | CC BY 2.0

Die EU will bei der Entwicklung des kommenden Mobilfunk-Standards 5G mit China kooperieren. Gemeinsame Normen und ein offener Marktzugang zählen zu den Kernpunkten, auf die sich zuständigen Ministerien in dem entsprechenden Abkommen verständigt haben.

Grundsätzlich lautet die Agenda, dass es die 5G-Netze bis zum Jahr 2020 auf den Markt schaffen, um Datentransferraten im Gigabit-Bereich zu ermöglichen. Bislang fehlen aber noch die finalen Spezifikationen für die Technologie. Daher lauten einige der Ziele bei der verstärken Zusammenarbeit zwischen der EU und China, dass bis Ende 2015 eine globale Verständigung über das Grundkonzept, die grundlegenden Funktionen, die Schlüsseltechnologien und der Zeitplan für 5G steht. Ebenso will man sich über den Bedarf an Frequenzbändern verständigen, die für den Betrieb von 5G-Netzen benötigt werden.

Zudem soll die gemeinsame Forschungsarbeit koordiniert werden, was auch die Beteiligung von europäischen und chinesischen Unternehmen mit einschließt. Dabei soll der Fokus auch auf Diensten und Anwendungen liegen, für die 5G-Netze besonders bedeutsam sind. Betont wird in diesem Kontext vor allem das Internet der Dinge (IoT). Die EU-Kommission hat bereits in der Vergangenheit angekündigt, dass bis 2020 rund 700 Millionen Euro für die 5G-Forschung bereitgestellt werden sollen. Durch Fördergelder aus der Wirtschaft soll dieser Betrag auf bis zu 3 Milliarden Euro aufgestockt werden.

Von den 5G-Netzen verspricht sich die EU-Kommission einiges. So erklärt EU-Digitalkommissar Günther Oettinger:„5G wird weltweit das Rückgrat unserer digitalen Volkswirtschaften und Gesellschaften bilden.“ Dementsprechend sei auch das Abkommen von großer Bedeutung, da „China zu einem wichtigen Akteur bei der Entwicklung der 5G-Netze werden dürfte und potenziell auch den weltweit größten Markt für 5G-Technologien, Produkte und Dienste darstellt“, wie es in der Mitteilung der EU heißt.

Ähnliche Abkommen hat die EU bereits mit Japan und Südkorea abgeschlossen. Politisch soll das von Vorteil sein, wenn in Organisationen wie dem 3G-Partnerschaftsprojekt (3GPP) und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) über globale Normen für die 5G-Netze abgestimmt wird. Die Gespräche über die 5G-Normen und den Frequenzbedarf sollen im kommenden Jahr beginnen, den Höhepunkt erwartet die EU allerdings erst auf der Weltfunkkonferenz 2019.

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