Tiptoi im Test: Neue Version des Lern- und Spielstiftes von Ravensburger

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Michael Schäfer
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Fazit

Dass das Tiptoi-System in vielen Kinderzimmern Einzug gehalten hat, überrascht nicht. Ravensburger bietet mit diesem ein mittlerweile etabliertes System samt großem Sortiment bestehend aus Büchern, Spielen und vielen Weiterem mehr, welches darüber hinaus hohen Lernspaß garantiert. Das System ist dabei gut auf Kinder abgestimmt, die Inhalte der verschiedenen Altersstufen gestalten sich entsprechend aufbereitet. Die verschiedenen Bereiche, welche es zu entdecken gilt, sorgen mit Wissenswertem, Geschichten und Liedern für einen langen Spielspaß. Der finanzielle Aspekt des Sortiments hält sich im Gegensatz zu anderen Lernmedien in Grenzen und schont somit die Brieftasche. Aufgrund des großen Angebotes an Inhalten in verschiedenen Altersgruppen kann das System mit dem Kind wachsen und somit immer wieder dem Wissensstand angepasst werden, was eine lange Nutzung gewährleistet. Dennoch ist das System klar auf Kinder und nicht mehr auf Jugendliche ausgerichtet.

Sowohl der Stift selbst als auch die getesteten Medien sind sehr stabil, gut verarbeitet und somit auch für nicht immer umsichtige Kinderhände geeignet. Die Bücher und Spiele bieten darüber hinaus mehr Inhalte, als sie auf den ersten Blick preisgeben.

Tiptoi: Neue Version des Lern- und Spielstiftes im Test

Doch es gibt auch Schattenseiten: In Zeiten, in denen immer mehr Anbieter auf Gängelungen durch DRM-Maßnahmen der eigenen Kundschaft verzichten, wendet sich Ravensburger einen Schritt zurück und setzt auf eben diese Methoden. Dass die Audio-Dateien für die jeweiligen Bücher in einem eigenen Datei-Format angeboten werden, ist noch nachvollziehbar. Dass für die massiv beworbene Hörbuch-Funktion jedoch lediglich ein proprietäres Format Verwendung findet, welches (zumindest bisher) nur im Shop des Herstellers gekaufte Inhalte zulässt und etablierte Formate aussperrt, ist alles andere als zeitgemäß. So müssten Eltern nicht selten zweimal für das gleiche Hörspiel in die Tasche greifen: Für den Stift und für daheim oder unterwegs im Auto.

Auch mit dem neuen System bezüglich des Datei-Downloads außerhalb des Tiptoi-Managers beweist Ravensburger kein gutes Händchen, indem der Verlag die bisherige Möglichkeit, alle Dateien bequem über eine eigene Download-Seite auf den Stift zu laden, abschafft. So bleibt nun nur der umständliche Weg über die Produktseite und die Zusendung des Download-Links per E-Mail. Zudem ist nicht ersichtlich, ob die angegebene E-Mail-Adresse eventuell noch für andere Dinge Verwendung findet.

Für wen lohnt sich also am Ende die Anschaffung des neuen Modells? Da beim Tiptoi-System die Vermittlung von Lerninhalten immer noch im Vordergrund steht, können Einsteiger nach wie vor ohne Vorbehalte zum Lernstift greifen – auch dann, wenn die Hörbuch-Funktion kaum oder gar keine Verwendung finden sollte. In dieser Hinsicht spricht die Qualität des Systems für sich. Wer noch günstig an das Vorgängermodell gelangt, kann auch dieses verwenden, die Kompatibilität ist in Bezug auf neue Medien gesichert. Bei einem bereits vorhandenen Stift lohnt sich ein Umstieg auf das neue Modell dagegen nicht, dafür bietet der neue Audio-Player aufgrund des eng gesteckten DRM-Rahmens einen zu geringen Mehrwert.

So wird durch die genannten Kritikpunkte der Gesamteindruck etwas getrübt. Sollte Ravensburger jedoch das System in Sachen Hörspielen und Hörbüchern für andere Audio-Formate öffnen und vielleicht sogar noch die Klangqualität ein wenig verbessern, würde einer uneingeschränkten Kaufempfehlung nichts mehr im Wege stehen.

Das Tiptoi-System eignet sich auch für kleine Hände
Das Tiptoi-System eignet sich auch für kleine Hände

Preise und Bezugsquellen

Der Tiptoi-Stift ist sowohl einzeln als auch in diversen Starter-Sets erhältlich. Der Stift alleine wird vom Hersteller zu einem unverbindlichen Verkaufspreis von 43 Euro angeboten, der Straßenpreis ist für diesen jedoch aktuell bei knapp unter 30 Euro angelangt. Die Starter-Sets, bestehend aus Stift sowie einem Buch oder einem Spiel, gibt der Verlag mit 50 Euro an, diese sind aber bereits für rund 40 Euro zu haben. Der getestete Kopfhörer wird mit 25 Euro angegeben, ist aber mit unter 20 Euro ebenfalls deutlich günstiger zu erstehen.

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