Weihnachten 2015: Die besten Indie-, PC- und Konsolenspiele fürs Fest

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Max Doll (+2)
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Unsere Top 3: Konsole

Trotz der Auswahl exzellenter, Plattform-exklusiver Titel vom Kaliber eines Forza Motorsport 6 oder Rise of The Tomb Raider hat es in diesem Jahr keines der Angebote in die Top 3 geschafft. Die absoluten Highlights des Spielejahres haben stattdessen Produktionen gesetzt, die auf mehreren Spieleplattformen angeboten werden: CD Projekts Rollenspiel-Meisterwerk gehört ebenso dazu wie ein großartiges Telltale-Abenteuer und der technisch umstrittene, aber spielerisch grandiose Auftritt des Batman.

The Witcher 3

Der Traum eines jeden Rollenspiel-Fans“ sei The Witcher 3, titelt der ComputerBase-Test. Genau diese Eigenschaft ist es, die den Titel auf der persönlichen Hitliste an die Spitze befördert. Unter anderem, weil CD Projekt den Hexer nicht als Trottel inszeniert, er nicht gezwungenermaßen zum Rattenjäger wird. Zugegeben: er wird es doch. Aber nicht zu Beginn des Spiels, nicht verpflichtend und auch nicht in Form mühselig händischer Tätigkeit.

Wer in die Haut des mächtigen Hexers schlüpft, darf sich daher als solcher fühlen und tatsächlich beeinflussen, wie es den Welten ergeht, die sich in beeindruckender Pracht auf dem Bildschirm entfalten. Dort gibt es zwar von seltenen Monstern bis hin zu einem packenden Kartenspiel eine Menge zu entdecken, aber weder klassisch-klar definierte Pole von Gut und Böse noch billige Fließband-Aufgaben. Inhalt, Technik und Konzept sind (endlich) ebenbürtig erwachsen geworden.

Dass die Reise in die Nördlichen Königreiche weit mehr als 50 Stunden dauert, krönt The Witcher 3 zum Genrekönig: Wer mit Rollenspielen zumindest ein wenig warm wird, sollte den Titel unbedingt einmal angeschaut haben.

Tales from the Borderlands

Um zu unterhalten, muss ein Titel nicht immer ein klassisches Spiel sein – das zeigen Adventures von Telltale seit geraumer Zeit, die sich an interaktive Filme anlehnen. Aus der Masse der immer nach dem gleichen Thema gestrickten, durchaus hochwertigen Lizenzproduktionen des Studios sticht Tales from the Borderlands in diesem Jahr eindeutig hervor.

Das liegt nicht nur an den mit deutlicheren Konsequenzen belohnten Entscheidungen, welche mehr als einen Dialog beeinflussen. Die eigentliche Trumpfkarte des Roadmovies ist seine präzise eingefangene Welt, die mit viel spitzem Witz unter anderem mit Unternehmenskulturen abrechnet. Auch ohne tieferen Sinn zu suchen oder Borderlands zu kennen, überzeugt die aufgetischte Geschichte als leichtherziges, unterhaltsames Abenteuer. Der Schurke Handsome Jack begeistert, der chaotische Claptrap überzeugt – der Cast ist ein glaubwürdiger und mitreißender Haufen Totalversager, die Wendungen aberwitzig und brüllend komisch.

Telltale sorgt so ganz einfach für eine beachtliche Anzahl unterhaltsamer Stunden für entspannte Feiertage auf der Couch. Ob das Spiel dabei noch ein „Spiel“ im strengsten Sinne ist – wer will sich daran stören?

Batman: Arkham Knight

Batman: Arkham Knight gehört aufgrund des unfertig veröffentlichten PC-Ports in den Augen vieler Spieler zu den Aufregern des Jahres. Dennoch: Spielbar ist Arkham Knight mittlerweile auf dem PC fast ebenso gut wie auf PlayStation 4 und Xbox One, was endlich die inhaltlichen Qualitäten in den Vordergrund treten lässt, die Rocksteady im Überfluss verteilt hat.

Denn der bislang letzte Auftritt von „Bats“ ist auch ein grandioser Abstieg in seine Psyche, bei dem das moralisch als Richtig definierte – und damit der Superheld insgesamt – immer wieder in Frage gestellt wird. Rocksteady kombiniert so geschickt eine bereits für sich spannende Erzählung mit allem Folklore des Superhelden in einer offenen Welt. Dass die vielen Nebenaufgaben zu keinem Zeitpunkt in Arbeit ausarten, sondern zum freiwilligen Bearbeiten einladen, spricht für die Qualität des „Batman-Simulators“ einerseits und unterstreicht das hohe Qualitätsniveau andererseits: Rocksteady serviert „Open world done right“.

Batman: Arkham Knight mag dabei in vielen Dingen nicht revolutionär erscheinen. Um Spaß zu machen, muss es das aber auch nicht: Es reicht, einfach in jedem Detail kompromisslos gut zu sein.