QNAP TS-563 + Synology DS1515+ im Test: High-End-NAS mit AMD-SoC gegen Intel und 4.000 Mbit/s

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Frank Hüber
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Synology DS1515+

Die Synology DS1515+ setzt auf das bekannte Design der Business-Modelle des Herstellers. Die fünf Festplatteneinschübe können mit einem Innensechskant gegen das ungewollte Herausnehmen gesichert werden und ermöglichen eine schrauben- und werkzeuglose Montage von 3,5-Zoll-Festplatten. Lediglich kleinere 2,5-Zoll-Massenspeicher müssen mit den Einschüben verschraubt werden. Die Vorderseite der DS1515+ zieren lediglich der Ein-/Ausschalter sowie die Status-LEDs für das System und die Festplatten. Einen an der Vorderseite verbauten USB-Anschluss bietet die DS1515+ nicht.

Die Schnittstellen der DS1515+ befinden sich alle auf der Rückseite des NAS – hier allerdings in geballter Form. Vier USB-3.0-Anschlüsse, zwei eSATA-Ports und gleich vier Gigabit-LAN-Anschlüsse zieren die Rückseite, an der aber insbesondere die beiden 80-mm-Lüfter ins Auge stechen. Während bei dem technisch sehr ähnlich aufgebauten 4-Bay-NAS DS415+ von Synology zwei 92-mm-Lüfter zum Einsatz kommen, setzt Synology bei der DS1515+ auf zwei kleinere Modelle. Die Lüfter selbst sind auf Rahmen geschraubt, die wiederum mit dem Gehäuse verschraubt sind. Sie lassen sich problemlos abschrauben und, da die Lüfter-Anschlüsse direkt dahinter auf eine Platine gesteckt sind, auch jederzeit einfach gegen neue oder andere Modelle tauschen. Ein defekter Lüfter führt somit nicht zu einer längeren Ausfallzeit des Systems.

Synology DS1515+ im Test

An der Rückseite des NAS sind darüber hinaus ein Kensington-Lock und der Anschluss für das Kaltgerätekabel platziert. Auch die DS1515+ verfügt über ein internes 250-Watt-Netzteil. Der Eindruck, dass dieses anders als bei der TS-563 von QNAP nicht über einen eigenen Lüfter verfügt, täuscht jedoch. Das Netzteil wurde bei der DS1515+ bloß so weit nach innen gelegt, dass der integrierte Lüfter die entstehende Abwärme nicht aus dem Gehäuse hinausbläst, sondern lediglich ins Innere der DS1515+ abgibt. Zusätzlich zur Abwärme der Festplatten und des Intel Atom C2538 mit vier Kernen und 2,4 GHz müssen die beiden 80-mm-Lüfter somit auch noch die Abwärme des Netzteils aus dem Gehäuse befördern.

Ab Werk ist die DS1515+ mit einem RAM-Modul mit einer Speicherkapazität von 2 GB DDR3 bestückt. Der maximale Speicherausbau liegt offiziell bei 6 GB, wobei der Käufer den unbelegten zweiten Speicher-Slot mit einem 4-GB-Modul bestücken soll. Hierfür muss das Gehäuse geöffnet werden, da sich dieser Slot an der Rückseite des Mainboards an der linken Außenseite befindet. Der erste Speicher-Slot ist über die vordere Öffnung nach Entnahme der Festplatteneinschübe zugänglich, wobei einiges Fingerspitzengefühl notwendig ist, um das Modul durch die Aussparung des Festplattenrahmens zu manövrieren. Die Entnahme des vorinstallierten Speichers führt offiziell zum Verlust der Garantie, besonders gesichert ist er jedoch nicht. Nutzer haben so durch den Austausch beider Module bereits einen Speicherausbau von 16 GB erzielt, der im Betrieb keinerlei Probleme bereitet. Der Intel Atom C2538 unterstützt offiziell bis zu 64 GB RAM.

Link Aggregation mit 4000 MBit/s auf der Synology DS1515+
Link Aggregation mit 4000 MBit/s auf der Synology DS1515+

Im Lieferumfang der DS1515+ befinden sich neben dem NAS zwei LAN-Kabel, ein Stromkabel, Schrauben für die Montage von 2,5-Zoll-Festplatten und eine Kurzanleitung. So lässt sich das NAS abseits der benötigten Festplatten zwar sofort in Betrieb nehmen, wer alle vier LAN-Anschlüsse einsetzen möchte, benötigt jedoch noch zwei zusätzliche LAN-Kabel.

Als Betriebssystem kommt im Test der Disk Station Manager in Version 5.2-5565 Update 2 zum Einsatz. Die Inbetriebnahme der DS1515+ ist problemlos und schnell auch ohne zusätzliche Software direkt über die Web-Oberfläche erfolgt und bietet die von Synology bekannte Qualität. Die Menüs sind verständlich aufgebaut, gut strukturiert und bieten vielfältige Einstellungsmöglichkeiten.