Samsung PM953: PCIe-SSD mit U.2-Anschluss und NVMe im Handel

Michael Günsch
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Samsung PM953: PCIe-SSD mit U.2-Anschluss und NVMe im Handel
Bild: Samsung

Der U.2-Anschluss versorgt auch 2,5-Zoll-SSDs mit vier schnellen PCIe-3.0-Leitungen, womit deutlich höhere Transferraten als mit SATA möglich sind. Bislang gibt es nur wenige U.2-SSDs und noch viel weniger, die auch für Verbraucher bestimmt sind. Samsungs PM953, als neuer Vertreter dieser Gattung, erreicht allmählich den Markt.

Im August hatte Samsung die PM953 sowohl für Unternehmensprodukte wie Workstations als auch für Privat-PCs angekündigt. Auf den Endkundenmarkt zielt Samsung dabei aber nicht ab, handelt es sich doch um ein OEM-Modell, das Computer-Hersteller verbauen. Doch wie so oft findet auch diese OEM-SSD ihren Weg in den Retail-Handel: Seit einigen Tagen wird die PM953 im Preisvergleich von mehreren Händlern angepriesen.

Dabei handelt es sich um die Modelle mit U.2-Anschluss – die PM953 wurde auch als M.2-Modul entwickelt. Zur Auswahl stehen drei Varianten mit 480 GByte, 960 GByte oder 1,92 TByte nutzbarem Speicherplatz. Das Modell mit 480 GByte wird ab rund 265 Euro angeboten, etwa 485 Euro sind es derzeit bei 960 GByte. Die Verfügbarkeit soll in einigen Tagen gegeben sein. Zum größten Modell liegen zur Stunde keine Angebote vor.

Samsung PM953 als 2,5-Zoll-Version
Samsung PM953 als 2,5-Zoll-Version (Bild: Samsung)

Mit rund 51 bis 55 Cent pro Gigabyte ist die Samsung PM953 momentan die mit Abstand günstigste U.2-SSD im Preisvergleich. Für eine Intel SSD 750 werden mindestens 90 Cent pro Gigabyte fällig. Auch im Bereich der PCIe-3.0-x4-SSDs (ohne Berücksichtigung des Formfaktors) gehört die PM953 zu den günstigen Vertretern, obgleich es dort mit der PM951 (M.2) noch günstigere Modelle gibt. Das Preisniveau der PM953 entspricht in etwa jenem einer SM951, die es jedoch nur als M.2-Modul gibt. Die für Endkunden bestimmte Samsung 950 Pro ist mit 62 bis 70 Cent pro Gigabyte ein gutes Stück teurer.

Beim Preis ist allerdings auch die Leistung zu berücksichtigen. Die PM953 bewirbt Samsung mit sequenziellen Transferraten von maximal 1.000 MB/s lesend und je nach Kapazität 500 oder 870 MB/s schreibend. Damit ist sie trotz gleicher Schnittstelle erheblich langsamer unterwegs als eine SM951 oder das Endkundenpendant 950 Pro, die es beim Lesen auf über 2.000 MB/s und beim Schreiben auf über 1.000 MB/s bringen. Doch die SM951 und die 950 Pro gibt es nur als M.2-Module und nicht im 2,5-Zoll-Format.

Da OEM-SSDs wie die PM953 bedeuten, dass es seitens des Herstellers keinerlei Garantie und Support gibt, sollten sich Käufer noch gedulden, bis es ein entsprechendes Endkundenprodukt gibt. Die Frage, ob Samsung eine U.2-Variante der 950 Pro auf den Markt bringen wird, lässt sich derzeit nicht beantworten. Bei der Korrespondenz zum Test der 950 Pro erklärte Samsung gegenüber ComputerBase, dass zu diesem Zeitpunkt kein solches Modell geplant war. Für Endkunden bleibt damit die teure Intel SSD 750 vorerst die einzige U.2-SSD.

U.2 ist noch ein seltener Anblick auf Mainboards

Der U.2-Anschluss ist ohnehin noch kaum verbreitet: Von derzeit über 200 LGA1151-Mainboards für Intels aktuelle Skylake-CPUs sind gerade einmal sechs mit U.2 ausgestattet. Einen M.2-Anschluss mit PCIe 3.0 x4 findet man hingegen bei über 100 Modellen. Eine Alternative stellen M.2-auf-U.2-Adapter dar.