Display-Technik: LG rollt OLED-Display und zeigt 8K auf 98 und 31,5 Zoll
Bildschirme stehen bei LGs Besuch auf der CES in Las Vegas in diesem Jahr im Fokus. Erwartungsgemäß ist vor allem die flexible OLED-Technik ein Thema, die in diversen Varianten demonstriert wird. Bei Fernsehern spielen neben OLED auch HDR und „8K“ eine Rolle.
OLED-Konzeptstudien in besonders krumm und hauchdünn
Wie zuvor angekündigt, zeigt LG in diesen Tagen auf der CES 2016 aufrollbare OLED-Displays. Die Flexibilität wird durch die OLED-Technik, die keine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung erfordert, erst ermöglicht. OLED-Displays können dank der selbst leuchtenden Leuchtdioden weitaus dünner ausfallen als TFT-LCDs mit Backlight.
Ein Foto zeigt das laut Hersteller „erste 30R 18 Zoll rollbare Display der Welt“, das sich „wie eine Zeitung zusammenrollen lässt“. 30R steht für den Radius; demnach ist eine vollständige Biegung um 360 Grad des Displays mit einem Radius von nur 30 Millimetern möglich. Zum Vergleich: LCD-Monitore gelten derzeit mit einer Wölbung von 2.000 Millimetern (2000R) als besonders stark gekrümmt – ein Kreis aus diesen Display würde also einen Durchmesser von vier Meter aufweisen.
Bei einer weiteren OLED-Display-Konzeptstudie steht die geringe Dicke im Vordergrund. Das „hauchdünne“ (paper-thin) 55-Zoll-Display wird dadurch möglich, dass die elektrischen Schaltkreise separat installiert werden. Ferner werden stark in sich gewölbte OLED-Displays mit 65 Zoll gezeigt, die zum einen konvex und zum anderen konkav geformt sind.
Für den kommerziellen Einsatz im Bereich der Monitorleinwände und Werbetafeln sind weitere OLED-Konzepte gedacht: Ein 55-Zoll-Doppel-Display zeigt auf Vorder- und Rückseite ein jeweils unterschiedliches Bild. Ferner bilden acht doppelseitige 65-Zoll-OLED-Panels eine S-förmige Einheit und liefern ein „Vertical Tiling OLED (VTO) Display“ mit einer Bildfläche von 139 Zoll.
LCD-Neuheiten mit Ultra HD und 8K
Mit klassischer LCD-Technik präsentiert LG hochauflösende Fernseher. Für viel Aufmerksamkeit sorgt das 8K-Display, das mit 7.680 × 4.320 Bildpunkten auf 98 Zoll auflöst und damit mehr als 33 Millionen Pixel auf einer großen Bildfläche liefert. Ein 4K-Display (UHD) mit 3.840 × 2.160 besitzt hingegen nur 8,3 Millionen Pixel. Der als „8K Super UHD TV“ beworbene Riese soll in der zweiten Jahreshälfte ausgeliefert werden.
Bei einem weiteren 8K-Fernseher, der mit 65 Zoll deutlich kleiner ausfällt, setzt LG auf ein Panel mit der Technik M+. Dahinter verbirgt sich eine Display-Technik, bei denen zusätzlich weiße Subpixel verwendet werden, was Helligkeit und Effizienz steigern soll. Für ein Pendant gleicher Größe mit UHD-Auflösung nennt LG eine Energieeinsparung von 35 Prozent bei gleicher Helligkeit gegenüber einem gewöhnlichen Modell. LG nennt M+ auch RGBW, was für die Farbpixel steht: Rot (R), Grün (G), Blau (B) und Weiß (W).
Unter dem Slogan Super UHD laufen auch die Modelle UH8500 (65 Zoll) und UH8550 (75 Zoll), die mit „höherer Farbwiedergaberate“, „Verbesserungen bei der Bild- und Tonwiedergabe“ und HDR beworben werden. Als Spitzenmodelle werden die Fernseher UH9500 (65 Zoll) und UH9550 (86 Zoll) angeführt. Dank „True Black Panel“ soll ihr IPS-Display weniger Reflexionen und einen höheren Kontrast liefern. Der „Contrast Maximizer“ soll Tiefe und Kontrast „durch Trennen der Objekte vom jeweiligen Hintergrund“ steigern. Das Panel arbeitet mit einer Farbtiefe von 10 Bit und liefert somit gut eine Milliarde Farben, wobei das noch junge Farbspektrum BT.2020 bereits unterstützt werde.
Der LG UH9500 verfügt zudem über integrierte Lautsprecher von Harman/Kardon und fällt mit 6,6 mm Dicke sehr schlank aus. Hinzu kommt ein „nahezu unsichtbarer Rahmen“.
In puncto Rahmendicke stiehlt allerdings ein kommerzielles Produkt dem UH9500 die Show: Eine Videowand mit vier 55-Zoll-LC-Displays besitzt laut LG die „weltweit schmalste Einfassung“ mit lediglich 0,9 Millimetern.
Automotive, Monitore und Notebooks
Für den Bereich Automotive zeigt LG ein gewölbtes „Wasserfall“-Display mit 25 Zoll in der Diagonalen, das in Fahrzeugen verbaut werden soll. Ein Touch-Display mit „Advanced In-Cell Touch“-Technik, die auch Eingaben von Fahrern mit Handschuhen erfasst, ist ebenfalls Teil der Ausstellung.
Neuerungen bei Monitoren und Notebooks dürfen auf der CES nicht fehlen: Diese hatte LG im Vorfeld schon angekündigt. Dazu gesellt sich unter anderem ein 8K-Panel mit 31,5 Zoll für Monitore. Ein UHD-Notebook mit 15,6 Zoll mit RGBW-Pixeln (M+) sei ebenfalls zu sehen.