Rise of the Tomb Raider Benchmarks: Beeindruckende Grafik mit hohen Anforderungen

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Update 2 Wolfgang Andermahr
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Nvidia GameWorks liefert HBAO+

Rise of the Tomb Raider ist eines der wenigen Spiele, die nicht nur die Technologie von einem Grafikkartenhersteller integriert haben. Auch Nvidia ist (primär sogar) mit von der Partie, sodass sich der Titel im GameWorks-Programm befindet. Auch wenn die aus Versehen veröffentliche Pressemitteilung von Square Enix Deutschland zunächst eine verbesserte und neue Ambient-Occlusion-Technologie von Nvidia mit dem Namen „VXAO“ beworben hat, ist die Technik nicht in der finalen Version integriert – wobei nicht ausgeschlossen ist, dass sie per Patch nachgeliefert wird.

Nvidias Ambient-Occlusion-Technologie HBAO+ ist jedoch im Spiel integriert und neben dem entwicklereigenen SSAO auswählbar. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Qualität von HBAO+ je nach Spiel deutlich besser oder aber auch schlechter als die spieleigene Lösung ist. Die Umsetzung von HBAO+ in Rise of the Tomb Raider kann sich nicht von SSAO absetzen. Bei manchen Objekten wissen die Schatten mit der Nvidia-Technologie zwar besser zu gefallen, es gibt aber mindestens genauso viele Stellen, an denen SSAO besser aussieht. Ambient Occlusion (AO) per se ist in Rise of the Tomb Raider allerdings sehr wichtig. Ohne AO sieht das Spiel deutlich schlechter aus.

Rise of the Tomb Raider – Ambient Occlusion
  • Testszene „Mountain Peak“ – R9 Fury X:
    • Aus
      100,0 %
    • SSAO
      99,8 %
    • HBAO+
      93,2 %
  • Testszene „Mountain Peak“ – GTX 980 Ti:
    • Aus
      100,0 %
    • SSAO
      95,2 %
    • HBAO+
      90,2 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – R9 Fury X:
    • Aus
      100,0 %
    • SSAO
      97,6 %
    • HBAO+
      84,7 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – GTX 980 Ti:
    • Aus
      100,0 %
    • SSAO
      98,3 %
    • HBAO+
      86,3 %
Einheit: Prozent

HBAO+ kostet im Schnitt auf einer AMD- und einer Nvidia-Grafikkarte etwa gleich viel Leistung – eine Bevorzugung gibt es nicht. Je nach Szene kostet HBAO+ akzeptabel mehr bis sehr viel mehr Geschwindigkeit als SSAO. So liegt der Leistungsverlust bei der ersten Testszene im Vergleich zu SSAO auf der Radeon R9 Fury X bei akzeptablen sieben Prozent und auf der GeForce GTX 980 Ti sind es fünf Prozent.

Die zweite Testszene ist dann deutlich anspruchsvoller. Der Geschwindigkeitsverlust beträgt dort auf der AMD-Karte 13 Prozent, auf dem Konkurrenzmodell von Nvidia sind es zwölf Prozent. Für die stark schwankende Qualität ist dies zu viel. Daher ist es ratsam, auf HBAO+ zu verzichten und es bei SSAO zu belassen, was kaum Performance kostet.

Tessellation: Kostet viel, bringt aber nur selten was

Crystal Dynamics nutzt in Rise of the Tomb Raider bei der Schneedarstellung und einigen Objekten wie Bäumen und Wegoberflächen die DirectX-11-Technologie Tessellation. Der optische Effekt von Tessellation ist jedoch klein. Beim Schnee ist der Unterschied, wenn überhaupt, nur mit der Lupe zu erkennen. Bäume und einige (wenige) Wegoberflächen erhalten zwar in der Tat ein wenig mehr Tiefe und realistischere Oberflächen, allerdings ist der optische Gewinn gering.

Rise of the Tomb Raider – Tessellation
  • Testszene „Mountain Peak“ – R9 Fury X:
    • Tessellation aus
      100,0 %
    • Tessellation ein
      87,5 %
  • Testszene „Mountain Peak“ – GTX 980 Ti:
    • Tessellation aus
      100,0 %
    • Tessellation ein
      95,5 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – R9 Fury X:
    • Tessellation aus
      100,0 %
    • Tessellation ein
      94,8 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – GTX 980 Ti:
    • Tessellation aus
      100,0 %
    • Tessellation ein
      92,8 %
Einheit: Prozent

Je nach eingesetzter Hardware sind die Performancekosten jedoch immens und die Umsetzung zweifelhaft. Gerade im Schnee lässt sich zwar praktisch weder auf Standbildern noch in Bewegung ein Unterschied erkennen, die Geschwindigkeitseinbußen auf AMD-Hardware sind gerade hier aber enorm. Die Radeon-Grafikkarten leiden an ihrer suboptimalen Tessellation-Performance.

In der ersten (schneebedeckten) Testsequenz verliert die Radeon R9 Fury X zwölf Prozent an Leistung – im Durchschnitt. Je nach Sequenz können es auch 20 bis 25 Prozent sein. Und obwohl es derart viel Performance kostet, lässt sich kein Unterschied erkennen. Die GeForce-Karten profitieren von ihrer deutlich besseren Tessellation-Leistung, so dass die GeForce GTX 980 Ti im Schnitt nur fünf Prozent bis maximal etwa zehn Prozent verliert.

Bei der zweiten Testsequenz lässt sich der Nutzen von Tessellation zwar erkennen, doch die Auswirkungen auf die Performance drehen sich gleich doppelt um. Nicht nur der Verlust an sich ist geringer, sondern die Nvidia-Grafikkarte verliert auch noch mehr Leistung als das AMD-Pendant. Fünf zu sieben Prozent lautet das Ergebnis.

Aufgrund der unerklärlichen „Schneeperformance“ sollte auf einer AMD-Grafikkarte Tessellation unbedingt abgeschaltet werden. Auf einer Maxwell-Grafikkarte kann die Option aktiviert bleiben. Mangelt es an Leistung, sollte sie aber auch dort einer der ersten Regler sein, der abgeschaltet wird. In den meisten Szenen ist optisch kein Unterschied zwischen an- und abgeschalteter Tessellation zu erkennen.

25 Jahre ComputerBase!
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