Rise of the Tomb Raider Benchmarks: Beeindruckende Grafik mit hohen Anforderungen

 3/5
Update 2 Wolfgang Andermahr
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Eine nicht perfekte Kantenglättung

Rise of the Tomb Raider zeigt extrem viele kleine Objekte, sodass eine hohe Auflösung oder eine gute Kantenglättung – am besten gar beides – wichtig sind. Das Spiel hat jedoch keine gute Kantenglättung, was zugleich das größte grafische Problem des Titels ist. Das Spiel bietet FXAA als Post-Processing-AA sowie zwei- und vierfaches Super-Sampling-AA an. Doch selbst letzteres glättet nicht gut.

Rise of the Tomb Raider – Anti-Aliasing
  • Testszene „Mountain Peak“ – R9 Fury X:
    • aus
      100,0 %
    • FXAA
      99,3 %
    • 2×SSAA
      63,7 %
    • 4×SSAA
      34,8 %
  • Testszene „Mountain Peak“ – GTX 980 Ti:
    • aus
      100,0 %
    • FXAA
      97,8 %
    • 2×SSAA
      62,5 %
    • 4×SSAA
      42,0 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – R9 Fury X:
    • aus
      100,0 %
    • FXAA
      96,9 %
    • 2×SSAA
      56,3 %
    • 4×SSAA
      39,0 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – GTX 980 Ti:
    • aus
      100,0 %
    • FXAA
      94,6 %
    • 2×SSAA
      65,4 %
    • 4×SSAA
      42,9 %
Einheit: Prozent

Das hat zur Folge, dass das Spiel in 1.920 × 1.080 flimmert. In 2.560 × 1.440 legt sich dies zu einem Großteil. 3.840 × 2.160 macht aber noch einmal einen guten Schritt. Downsampling ist bei entsprechender GPU-Leistung in Verbindung mit FXAA eine sinnvolle Option.

FXAA alleine kostet zwar kaum Leistung, bringt aber auch nicht viel. Die meisten Objekte werden zwar ordentlich geglättet, die Vegetation, von der es im Spiel reichlich gibt, aber fast überhaupt nicht. 4×SSAA bringt zwar etwas mehr Ruhe ins Spiel, es flimmert aber immer noch deutlich. Und spielbar ist die Einstellung ohnehin auf keiner Grafikkarte. Das gilt auch für das weniger effektive 2×SSAA.

(Update) Das neue SMAA sorgt für mehr Schärfe

Mit der finalen Version von Rise of the Tomb Raider hat Crystal Dynamics beziehungsweise Nixxes einen weiteren Kantenglättungsmodus eingebaut. Neben SSAA sowie der Post-Processing-Variante FXAA gibt es nun ebenfalls das aus zahlreichen anderen Spielen bekannte SMAA (ebenfalls Post Processing). Die schlechte Nachricht vorweg: Auch das enthält keine temporale Komponente, um die Vegetation zu glättet.

Nun aber die Gute: Während FXAA eine doch sichtbare Unschärfe über das Bild legt, ist diese bei SMAA nicht vorhanden. Die Schärfe ist genauso gut wie ohne jegliche Kantenglättung, sodass durchaus mehr Details zu erkennen sind. Allerdings bringt die fehlende Unschärfe das Problem mit sich, dass die Vegetation nun noch mehr flimmert.

Nichtsdestotrotz gefällt das SMAA schlussendlich optisch am besten. Dem ein oder anderen wird das Bild sicherlich zu stark flimmern. Doch durch die gewonnene Schärfe profitieren die Grafik mehr als das das Flimmern stört. Nichtsdestotrotz hat Rise of the Tomb Raider immer noch keine gute Kantenglättung.

Rise of the Tomb Raider – SMAA
  • Testszene „Mountain Peak“ – GTX 980 Ti:
    • FXAA
      100,0 %
    • SMAA
      95,1 %
  • Testszene „Mountain Peak“ – R9 Fury:
    • FXAA
      100,0 %
    • SMAA
      96,7 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – GTX 980 Ti:
    • FXAA
      100,0 %
    • SMAA
      97,2 %
  • Testszene „Soviet Installation“ – R9 Fury:
    • FXAA
      100,0 %
    • SMAA
      99,2 %
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Der Entwickler spricht aber nicht umsonst davon, dass SMAA ein wenig mehr Performance als FXAA kostet – was sich auch schnell nachstellen lässt. So verliert die GeForce GTX 980 Ti in der ersten Testszene gegenüber FXAA fünf Prozent an Geschwindigkeit, in der zweiten Szene sind es noch drei Prozent. Der Radeon R9 Fury X schmeckt die Einstellung mit einer um drei und ein Prozent geringeren Leistung etwas besser. Vor allem der gute Wert der zweiten Szene liegt aber wahrscheinlich an der auftretenden CPU-Limitierung bei der AMD-Karte.

Das Spielgefühl: Bei AMD hakts ganz gerne

Wer eine Nvidia-Grafikkarte hat, muss sich bei Rise of the Tomb Raider keine großen Gedanken machen. Passt die Framerate, passt auch das Spielgefühl. Und das unabhängig vom Level oder der Qualitätseinstellung.

Auf AMD-Grafikkarten sieht dies hingegen anders aus. Zunächst einmal schwankt die Framerate auf den Radeon-Modellen je nach Szene deutlich stärker als bei der GeForce-Konkurrenz. In den meisten Szenen erzeugen die AMD-Grafikkarten durchaus ein flüssiges Bild und es gibt keinerlei Probleme. Allerdings gibt es ab und zu immer mal wieder Szenen, in denen das nicht so ist. Dann bricht die Framerate plötzlich deutlich ein oder selbst bei flüssigen FPS-Werten gerät das Spiel immer mal wieder ins Stocken. Auch wenn dies nur von Zeit zu Zeit der Fall ist, fällt es negativ auf und reduziert den Spielspaß. Ein effektives Mittel gegen die Stotterer gibt es bisher nicht.

Anders als Nvidia gibt es von AMD bisher keinen für Rise of the Tomb Raider optimierten Treiber, was die Probleme erklären könnte. Auf Nachfrage konnte AMD noch nicht sagen, wann es eine neue Crimson-Version mit Optimierungen geben wird. Bei einem hochkarätigen Spiel wie Rise of the Tomb Raider eine für alle Radeon-Besitzer durchaus unangenehme Situation.

DirectX 12, SMAA und VXAO

Auch wenn Rise of the Tomb Raider bereits jetzt eine sehr gute Grafik bietet, ist es nach Angaben von Crystal Dynamics durchaus möglich, dass diese noch einmal verbessert wird. So prüfe man derzeit, ob es einen Patch für die neue DirectX-12-API geben wird. Intern führt man mit der neuen Schnittstelle schon Versuche durch, konnte jedoch bis jetzt noch keine Verbesserungen erzielen, sodass es diesbezüglich noch keine definitiven Aussagen gibt.

Auch über eine weitere Kantenglättungsoption wurde gesprochen. So ist es denkbar, dass in Zukunft mit SMAA eine weitere Glättung den Weg ins Spiel finden wird. Was in Kombination mit einer temporalen Komponente auch durchaus einen deutlichen Qualitätssprung bedeuten könnte.

Zu guter Letzt ist offen, ob das neue von Nvidia entwickelte, voxelbasierte Ambient Occlusion namens VXAO noch den Weg zu Lara Croft finden wird. Square Enix hatte dies in einer eigentlich nicht für die Veröffentlichung gedachten Pressemitteilung bereits verkündet. Ein Patch dafür ist in Zukunft also zumindest denkbar.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.