Lego WeDo 2.0 im Test: Programmierbare Roboter für die Schule

Michael Schäfer
45 Kommentare
Lego WeDo 2.0 im Test: Programmierbare Roboter für die Schule

WeDo für Schulen

Nachdem Lego vor rund zwei Jahren die Mindstorms-Serie runderneuerte und auf den aktuellen Stand der Technik hob, stellte das dänische Unternehmen Anfang des Jahres auf der CES in Las Vegas das sich an eine jüngere Zielgruppe und Lehreinrichtungen richtende roboterbasierende Lernsystem WeDo in zweiter Version vor. Mit diesem sollen Grundschüler unter anderem das projektorientierte Lösen von Problemstellungen sowie Zusammenhänge von Gesetzmäßigkeiten in der Natur auf einfache Art erlernen können. Zugleich soll ein Einblick in die Grundzüge des Programmierens gegeben werden.

Lego WeDo 2.0 – Erste Schritte
Lego WeDo 2.0 – Erste Schritte

Erste Eindrücke

Im Gegensatz zu Mindstorms EV3, das über 600 Bauteile und Sensoren beinhaltet, verfügt das neue WeDo-Set mit 280 Teilen über deutlich weniger Inhalt. Dies mag auf den ersten Blick enttäuschen, ist mit dem Bezug auf die Zielgruppe von Kindern ab sieben Jahren jedoch nur konsequent. Da die neue Version des Lernsystems vor allem in Grundschulen zum Einsatz kommen soll, muss sich die Teileanzahl auch an gewissen Zeitvorgaben orientieren. Darüber hinaus ist das WeDo-2.0-Paket mit rund 155 Euro weitaus günstiger als das Mindstorms-Set mit knapp 330 Euro.

Lego WeDo 2.0 – Kiste mit Sortiereinlage
Lego WeDo 2.0 – Kiste mit Sortiereinlage

Das nicht im freien Handel erhältliche Set wird in einer rund 42 × 32 × 9 cm blauen Box ausgeliefert, von denen sich mehrere stabil übereinanderstapeln lassen. Die Box beinhaltet zudem eine Sortiereinlage mit verschiedenen Fächern, eine darüber legbare Teileübersicht sowie Aufkleber mit entsprechenden Teileangaben, die auf die Innenseite der jeweiligen Fächer geklebt werden können. Sollte ein Teil also einmal in der Masse der Steine nicht auffindbar sein, können diese Übersichten helfen – eine entsprechende Sortierung vorausgesetzt. Dies sorgt dafür, dass nicht ein Großteil der Unterrichtsstunde dem Suchen gilt. Die Zusammensetzung der verschiedenen Steine ist gut getroffen und bietet genügend Vielfalt, um eine Vielzahl verschiedener Modelle zu bauen. Natürlich kann das Set auch durch Elemente anderer Lego-Sets ergänzt werden. Darüber hinaus beinhaltet das System nur wenige kleine Teile, sodass Kinderhände diese gut greifen und zusammensetzen können. Die Farben der einzelnen Steine sind kräftig und somit ebenfalls auf Kinder abgestimmt.

Smarthub, Motoren und Sensoren

Im Gegensatz zu Mindstorms EV3 sind auch die Sensoren und Steuerungseinheiten in geringerer Anzahl und einfacherer Art vorhanden. So beinhaltet das Set lediglich einen Motor sowie einen Neigungs- und einen Bewegungssensor, deren Möglichkeiten ebenfalls eingeschränkt wurden: Waren zum Beispiel die Motoren im Mindstorms-Set über die Dauer der Drehung oder der Angabe einer Gradzahl sehr fein einstellbar, ermöglicht das hier getestete Set nur eine grobe Einstellung. Die Genauigkeit des großen Bruders wird für die möglichen Modelle aber auch nicht benötigt. An die Stelle des Bricks tritt ein sogenannter Smarthub, der per Bluetooth angesprochen wird. Die Energieversorgung übernehmen dabei zwei AA-Batterien oder ein optional erhältliches Akku-Set, welches mit 94 Euro jedoch recht kostspielig ausfällt. Im Gegensatz zum Brick ist der Hub ebenfalls einfach gehalten und verfügt weder über ein Display noch über zusätzliche USB-Anschlüsse, womit die Nutzung eines vorhandenen WLANs durch einen USB-Dongle wie beim Brick entfällt. Die wenigen verschiedenen Ausgaben erfolgen über eine mehrfarbige LED sowie in Tonform. Der Hub ist gleichzeitig Teil der Technologieplattform „Lego Power Functions“. Bisher unter diesem Namen erschienene Komponenten, zum Beispiel aus dem Technikbereich, können jedoch nicht in das System integriert werden. Gleiches gilt für Sensoren und Motoren des aktuellen Mindstorms-Set.

Lego WeDo 2.0 – Geschwindigkeit
Lego WeDo 2.0 – Geschwindigkeit
Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!