Lego WeDo 2.0 im Test: Programmierbare Roboter für die Schule
2/4Leicht verständliche Software
Lego stellt die benötigte Software für die Plattformen Windows, OS X, Android, iOS sowie Windows-Tablets zur Verfügung. Für den weiteren Test werden jedoch lediglich die mobilen Vertreter herangezogen, aufgrund der benötigten Bluetooth-Verbindung dürfte diese Umgebung in den meisten Fällen zum Einsatz kommen. Die Applikationen sind in zwei Versionen erhältlich: Die Free-Version, die bei Android mit rund 280 Megabyte und bei iOS mit 387 Megabyte zu Buche schlägt, beinhaltet mit dem Bereich „Erste Schritte“ lediglich ein Einführungsprojekt für vier Modelle. Die komplette Variante mit 17 Projekten benötigt auf einem Android-Tablet hingegen fast 1 Gigabyte freien Speicherplatz, bei iOS sogar 1,6 Gigabyte.
Anleitungen in gedruckter Form gibt es beim neuen WeDo-Set nicht, auf Schülerseite spielt sich im Grunde daher alles auf dem Rechner oder dem Tablet ab. Lehrer hingegen erhalten grundlegende Informationen und Hilfestellungen für die Unterrichtsvorbereitung, auf die später genauer eingegangen wird.
WeDo 2.0 soll darüber hinaus ab Februar 2016 für OS X und auf Windows ab Juni 2016 eine Scratch-Schnittstelle erhalten, die sowohl in webbasierter als auch in eigenständiger Form erscheinen wird. Eine Umsetzung für Chromebooks ist für die zweite Hälfte 2016 geplant. Bei Scratch handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um eine 2007 erstmals veröffentlichte visuelle Programmiersprache, die unter der Führung des US-amerikanischen Professors für Lernforschung, Mitchel Resnick, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) Media Lab entwickelt wurde. Dass diese Sprache von Lego offiziell unterstützt wird, ist nicht unbedingt ein Zufall, denn mit dem MIT verbindet Lego seit der gemeinsamen Entwicklung des ersten Mindstorms-Set eine intensive Zusammenarbeit.
Damit die Software mit dem Hub kommunizieren kann, muss dieser zunächst per Bluetooth mit dem Tablet verbunden werden. Später muss noch einmal eine Aktivierung in der App selbst erfolgen. Dies hat den Grund, dass über die Applikation auch mehrere Hubs angesprochen werden können.
Die Programmierung erfolgt wie schon beim großen Bruder in Form eines Ablaufplanes. Doch während sich die Möglichkeiten von Mindstorms zuletzt über 6 Block-Arten mit insgesamt 38 Programmierblöcken erstreckten, wurde diese Anzahl beim neuen WeDo-Ableger auf 22 bei 3 Gruppen reduziert und deren Funktionsvielfalt der Zielgruppe entsprechend stark vereinfacht. Darüber hinaus verfügt die Software mit den Eingabeblöcken über kleine Blockteile, die an die größeren Teile angeheftet werden und mit welchen die Sensoren gesteuert oder die Arten der Interaktionen festgelegt werden können. Dies vereinfacht die Nutzung, da die Kinder sich nicht durch diverse Code-Nummern kämpfen müssen. Generell orientieren sich die Funktionen eher an natürlichen Abläufen als an abstrakten Gegebenheiten und sind daher für Kinder sehr gut nachvollziehbar. Jeder dieser Blöcke ist zudem mit einem leicht erkennbaren Piktogramm versehen, was das Verständnis noch einmal erhöht. Die beschriebenen Programmiereinheiten werden wie in der großen Variante per Drag & Drop zu einem Ablaufplan zusammengeschoben, auf den Hub übertragen und anschließend ausgeführt.
Auch an die Möglichkeit zur Dokumentation hat Lego gedacht, diese ist in der Software in Form von Texten, Bildern oder kleinen Videoclips möglich, die in dem jeweiligen Projekt gespeichert werden. Sollten einmal doch Probleme auftauchen, bringt ein Blick in den gut gestalteten Hilfebereich häufig die Lösung.