Prozessor-Sockel: AMDs AM4 kommt als PGA-Sockel mit 1.331 Pins

Michael Günsch
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Prozessor-Sockel: AMDs AM4 kommt als PGA-Sockel mit 1.331 Pins

Die Gerüchte, dass AMDs kommender Prozessor-Sockel AM4 erneut ein PGA-Design und kein LGA-Sockel ist, werden durch einen Eintrag in der Handelsdatenbank Zauba untermauert. Dort wird ein Test-Mainboard von Sapphire mit AM41331PGA beschrieben.

Schon im Vorfeld gab es Gerüchte, dass der AM4-Sockel als Nullkraftsockel (ZIF) für Prozessoren mit dem Gehäusetyp Pin Grid Array (PGA) vorgesehen ist. Auch die Anzahl der Pins der AM4-kompatiblen Prozessoren mit bis zu 1.331 Kontaktstiften war bereits zuvor genannt worden. Gegenüber den vorherigen Plattformen wächst die Zahl der Kontakte stark an: Beim AM3+ sind es 942 Kontakte, beim FM2+ nur 906.

Test-Board mit PGA-Sockel AM4 für Bristol Ridge
Test-Board mit PGA-Sockel AM4 für Bristol Ridge (Bild: Zauba)

Nach Informationen von bitsandchips.it soll der AM4 zu Prozessoren im µOPGA-Design kompatibel sein.

PGA-Sockel haben bei AMDs Desktop-Plattformen Tradition

OPGA ist die Abkürzung für eine PGA-Variante, die für Organic Pin Grid Array steht und bereits beim AMD Athlon XP und nachfolgenden Generationen verwendet wurde. Intel setzt sowohl bei Desktop- als auch bei Server-Prozessoren seit Jahren hingegen auf ein LGA-Design (Land Grid Array), das bei AMD bisher nur für Server-Prozessoren der Opteron-Familie verwendet wurde.

Sockel AM4 als Basis für Bristol Ridge und Zen

Der AM4-Sockel wird sowohl die APU-Familie Bristol Ridge mit Excavator-Kernen als auch die reinen CPUs der Familie Summit Ridge auf Basis der komplett neuen Zen-Architektur aufnehmen.

In diesem Jahr soll die AM4-Plattform mit entsprechend ausgestatteten Desktop-Mainboards auf den Markt kommen. Die ersten kompatiblen Prozessoren werden voraussichtlich die Bristol-Ridge-APUs sein, für die es aber noch keinen öffentlichen Termin gibt. Frühestens gegen Jahresende sollen dann die ersten Zen-Prozessoren folgen.

Zen im Oktober ist ein wackeliges Gerücht

Die Gerüchte, dass Zen-CPUs bereits im Oktober erscheinen könnten, bewegen sich auf dünnem Eis. Die Annahme basiert auf einer anonymen Aussage in einem Entwickler-Forum im Januar. Darin heißt es, dass AMD den Oktober für die Veröffentlichung von Summit Ridge anvisiere. Dort heißt es auch, dass AM4-Mainboards bereits im März 2016 ausgeliefert werden sollen. Doch von Hauptplatinen mit AM4-Sockel fehlt bis heute jede Spur, vielmehr wurde zur CeBIT 2016 von Mainboardherstellern ein Start erst ab dem dritten oder vierten Quartal für diese Mainboards genannt. Es ist davon auszugehen, dass die zuvor genannten Informationen somit zumindest veraltet wenn nicht gar falsch sind.

Die AMD-Chefin Lisa Su hatte Anfang des Jahres im Interview mit ComputerBase verdeutlicht, dass Ende 2016 zunächst die „frühe Serienproduktion“ beginnen werde und Muster-Chips zur Verfügung stehen. Hohe Stückzahlen der Zen-Prozessoren sollen aber erst Anfang 2017 ausgeliefert werden.

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