Hitman Benchmarks: DirectX 12 hebt das CPU-Limit massiv an

Wolfgang Andermahr
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Hitman Benchmarks: DirectX 12 hebt das CPU-Limit massiv an

Glacier-Engine lernt DirectX 12 in Hitman

Heute erscheint mit Hitman (Test) der erste AAA-Titel mit DirectX 12. Nach den Auswirkungen der API in Ashes of the Singularity (AotS) sind die Erwartungen hoch gesteckt, zumal AMD den Titel im Vorfeld massiv beworben und mit den eigenen Grafikkarten und ausgewählten Prozessoren verkauft hat.

Wie in AotS nutzt die Glacier-Engine DirectX 12 zum Reduzieren des API-Overheads und Async Compute zur Beschleunigung im GPU-Limit. Leider lässt sich die Funktion in Hitman nicht separat abschalten. Einen Tag lang war beim Testen der Technik von Hitman allerdings nur ein Thema präsent: Probleme.

Hitman + DirectX 12 = Probleme

In der Beta zu Hitman war DirectX 12 bis zum Schluss nicht implementiert, die im Test aufgetretenen Probleme lassen vermuten warum: Auf Grafikkarten von Nvidia stürzt der Titel mit diesem Renderpfad häufiger ab und bei AMD existieren Einschränkungen, die nur mit Tricks zu umgehen sind.

Wer eine Grafikkarte mit Tahiti- (GCN 1.0) oder Hawaii-GPU (GCN 1.1) hat, ist zwar fein raus. Dort läuft DirectX 12 in Hitman genau so, wie es sein soll. Doch anders sieht es bei Tonga und Fiji (GCN 1.2) aus. Auf diesen GPUs ist VSync unabhängig vom Monitor immer mit 60 FPS aktiv. Monitore mit höheren Bildwiederholraten arbeiten in Hitman nur mit 60 Hz. Einen Schalter im Optionsmenü oder eine ini-Datei zum Ändern gibt es nicht.

Entwickler und Hersteller haben keine Antwort

IO Interactive konnte gegenüber ComputerBase den Grund dafür nicht erklären und auch AMD zeigt sich ratlos – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass das Problem an Architekturen gekoppelt ist.

Es ist gut denkbar, dass das aufgezeigte Verhalten am geänderten VSync von DirectX 12 liegt. Microsoft will eigentlich kein deaktiviertes VSync mehr zulassen, Nvidia umgeht das allerdings per Treiber (und Stardock in Ashes of the Singularity im Spiel selbst). AMD scheint dasselbe zu versuchen, aber damit nicht auf allen GPUs erfolgreich zu sein.

Die richtigen Monitore helfen manchmal

Es gibt allerdings einen Trick, der einen zweiten Monitor voraussetzt – und einer von beiden muss mehr als 60 Hz bieten. Sind beide Monitore in Windows aktiv, stellt Hitman VSync in der Engine bei den meisten (aber nicht bei allen!) Spielstarts auf die Bildwiederholfrequenz des schnelleren Monitors – also 120 oder 144 Hz.

Mit etwas Glück funktioniert das abgeschaltete VSync dann auch mit Tonga und Fiji und alle berechneten Bilder werden angezeigt. Auch das ist aber nicht immer der Fall. Abhilfe schafft das Tool Afterburner, wie die Redaktion durch Zufall herausfand. Ist das Programm beim Spielstart angeschaltet und protokolliert die FPS, ist VSync mit 60 Hz im Spiel immer deaktiviert. Nebeneffekt dieses offensichtlich ungewollten Eingriffs in die Engine: Hitman stürzt beim Starten regelmäßig ab. Oft waren drei oder vier Versuche mit aktiviertem Afterburner notwendig, um eine Messung durchführen zu können.

VSync ist in allen Benchmarks aus

Das Resultat der Mühe: Bei allen Grafikkarten in diesem Benchmark ist VSync vollständig deaktiviert. ComputerBase steht aber sowohl mit dem Entwickler als auch mit AMD weiter in Kontakt, um das Problem ohne Trickserei und Abstürze zu lösen.

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