Hitman im Test: Profikiller für Tüftler

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Sasan Abdi
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Fazit: Wir bangen um Hitman

So richtig gelungen ist der Einstand von Hitman nicht. Zwar liefern IO und Square Enix eine insgesamt sehr überzeugende Sandbox; sobald es aber näher an die Zielpersonen geht, leidet die Spielatmosphäre.

Dutzende Vorgehensweisen erfordern, dass das Gameplay auch in dutzenden Fällen flexibel reagiert. Das klappt noch nicht so recht, zumal bestimmte „Opportunities“ dem Spieler fast unbeschränkte, dabei aber auch einfach unsinnige Zugangsmöglichkeiten zugestehen. Damit hat Hitman ähnlich wie etwa Metal Gear Solid: Phantom Pain mit den Folgen der Open World zu kämpfen.

Die starke Betonung des „alles ist möglich“-Ansatzes hat nebenbei eine weitere weitreichende Auswirkung: Dieses Hitman ist nicht mehr unbedingt für diejenigen gedacht, die Stealth-Action mit einer dichten Erzählung kombiniert sehen wollen. Stattdessen sollen die Tüftler und Strategen angesprochen werden, die eine Karte gerne immer und immer wieder ausprobieren wollen und sich dabei an neuen Aufgaben, Eskalationsstufen und „Contracts“ erfreuen.

Wahrscheinlich aus diesem Grund spielt die Story um Agent 47 und seiner Verbindung zur Geheimorganisation ICA zumindest bisher nur eine untergeordnete Rolle. Diese Verschiebung ist nicht unbedingt schlecht, aber wichtig zu wissen.

Unterm Strich lautet das Fazit: Wir persönlich bangen um Hitman. Der verfolgte Ansatz ist löblich, aber noch nicht wirklich überzeugend. IO Interactive scheint viel Zeit auf die Umsetzung der Open World verwendet zu haben, hat dabei aber einige wichtige Aspekte stiefmütterlich behandelt. Für eine umfassende Empfehlung reicht es nach der ersten Ausgabe deshalb nicht. Aktuell werden nur besagte Tüftler und Strategen fast ohne Abstriche mit Hitman glücklich werden. Bleibt die Hoffnung auf die Vorteile der episodischen Erscheinung: Dass die Arbeit mit Folge 1 nicht abgeschlossen ist.

Hitman im Test

Kopier- & Jugendschutz

Hitman funktioniert über Steam, sodass der Key über die Valve-Plattform aktiviert werden muss. Dazu ist einmalig eine Internetverbindung nötig; ein Wiederverkauf ist durch die Bindung an das Konto nicht möglich.

Die USK hat keine Jugendschutzfreigabe erteilt, sodass der Titel ab 18 Jahren erhältlich ist.

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