iPhone-Streit: Lieber kündigen, als „GovtOS“ entwickeln

Andreas Frischholz
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iPhone-Streit: Lieber kündigen, als „GovtOS“ entwickeln

Selbst wenn Apple in dem Streit mit dem FBI unterliegen sollte, wollen die Ingenieure des Konzerns sich der Anordnung verweigern und keine Hacker-Software für das iPhone entwickeln. Die Angestellten drohen in diesem Fall mit Boykott, meldet die New York Times.

Laut dem Bericht diskutieren die Apple-Ingenieure derzeit, wie sie mit einem entsprechenden Gerichtsbeschluss umgehen wollen. Manche würden demnach den Auftrag schlicht verweigern. Andere geben sogar an, dass sie lieber ihren Job kündigen würden, bevor sie die Sicherheit der Software untergraben, die sie zuvor entwickelt haben. Denn mit der als „GovtOS“ bezeichneten Hacker-Software sollen die Sicherheitsfeatures für die Sperrfunktion eines iPhones ausgehebelt werden, damit das FBI den PIN per Brute-Force-Angriff knacken kann.

Die New York Times beruft sich dabei auf Gespräche mit mehr als einem halben Dutzend aktueller und ehemaliger Apple-Mitarbeiter. Dazu zählen auch Ingenieure, die an der Entwicklung von Mobil-Produkten und Sicherheitsfunktionen beteiligt sind.

Im Kern entspricht die Haltung den Argumenten, die Apples Anwälte auch in der letzten Stellungnahme für das kalifornische Bezirksgericht genannt haben. Demnach würde so eine Anordnung den grundsätzlichen Prinzipien von Apple widersprechen und wäre eine „ernsthafte Bedrohung für die Autonomie von Apple und seinen Ingenieuren“.

Am Dienstag wird nächster Schlagabtausch im iPhone-Streit eingeläutet

Dass der Streit zwischen Apple und dem FBI sich weiter zuspitzt, ist derweil nicht überraschend. Am Dienstag wird das kalifornische Bezirksgericht entscheiden, ob der Gerichtsbeschluss gültig ist. Aber egal wie das Urteil ausfällt, das letzte Wort dürfte auch dann noch nicht gesprochen sein. Denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird der Verlierer in die nächste Instanz gehen.

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