Wearables: Verkaufszahlen sollen laut IDC auch 2016 steigen

Michael Schäfer
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Wearables: Verkaufszahlen sollen laut IDC auch 2016 steigen

Das Marktforschungsunternehmen International Data Corporation (IDC) hat seine Prognosen zur Entwicklung des Marktes für Wearables vorgestellt. Demnach soll der Marktbereich gegenüber dem Vorjahr um über 38 Prozent steigen. Auch in den kommenden Jahren soll das Wachstum anhalten.

So geht die IDC davon aus, dass bis Ende des Jahres rund 110 Millionen Wearables in Form von Uhren und Armbändern einen neuen Besitzer gefunden haben, was eine Steigerung von 38,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 72,2 Millionen verkauften Einheiten bedeuten würde. Der Wearables-Bereich Kleidung, Eyewear oder Hearables hingegen soll den Prognosen zufolge in diesem Jahr einen Absatz von 9,8 Millionen Einheiten generieren und bis 2020 zudem noch einmal verdoppeln. Bis zum selben Jahr soll zudem der gesamte Markt im zweistelligen Bereich wachsen, wobei am Ende über 237 Millionen Geräte verkauft werden sollen. Laut den Marktforschern setzt sich der anhaltende Aufwind aus der Verbreiterung des Angebotes und einem daraus resultierenden größeren Interesse bei den Verbrauchern zusammen.

Armbanduhren und Fitness-Tracker wichtigste Produktgruppen

Auch in diesem Jahr stellen Armbanduhren und Fitness-Tracker die wichtigsten Produktgruppen dar. Doch „auch wenn Smartwatches wie die Apple Watch oder Android-Wear-Geräte im Mittelpunkt stehen, machen sie 2016 nur ein Viertel unter den Wearables aus“, so Jitesh Ubrani, Senior Research Analyst bei IDC. Bis 2020 soll der Anteil jedoch auf ein Drittel anwachsen. In diesem Jahr sollen die Verkaufszahlen in diesem Bereich bei rund 100 Millionen verkauften Geräten liegen, was einem Anstieg um 38 Prozent entsprechen würde.

Laut Ubrani sollen Hersteller ihr Augenmerk vermehrt auf intelligente Uhren richten, also Zeitgeber mit integrierten Fitness- oder Schlaf-Tracking-Funktionen, auf denen sich jedoch keine Applikationen starten lassen und die von den etablierten Uhrenherstellern gefertigt werden. Seiner Meinung nach würde der Vorteil dieser Uhren darin bestehen, dass diese sich trotz ihrer technisch begrenzten Möglichkeiten deutlich besser in die täglichen Aktivitäten integrieren lassen. Mit diesen Uhren könne auch der durchschnittliche Nutzer angesprochen werden, da es noch ein großes Feld für einfache Geräte geben würde, wohingegen Smartwatches eher eine technikaffine Zielgruppe ansprechen würden.

Smartwatches werden einfacher zu bedienen und vernetzter

Dennoch sollte der Markt mit Smartwatches samt dem dazugehörigen Öko-Systemen nicht vernachlässigt werden, denn dieser steckt laut Ramon Llamas, Research Manager bei IDC, nach wie vor im Anfangsstadium. Er rechnet in den nächsten Jahren noch mit deutlichen Änderungen, beginnend mit Smartwatches, welche sich äußerlich immer mehr herkömmlichen Uhren anpassen werden, über vereinfachte und ausgeklügeltere Bedienkonzepte bis hin zur Vernetzung mit anderen Geräten. Hier erwartet er eine starke Weiterentwicklung.

Smartwatch OS 2016 Einheiten (M) 2016 Anteil 2020 Einheiten (M) 2020 Anteil 2016 – 2020
Wachstumsrate pro Jahr
watchOS 14,0 49,40 % 31 37,60 % 22 %
Android Wear 6,1 21,40 % 28,8 35,00 % 48 %
Tizen 3,2 11,30 % 5,4 6,60 % 14 %
Pebble OS 2,0 7,00 % 2,2 2,70 % 3 %
RTOS 1,4 5,00 % 8,3 10,10 % 56 %
Android 1,0 3,60 % 4,3 5,20 % 44 %
Linux 0,6 2,30 % 2,3 2,80 % 37 %
Total 28,3 100,00 % 82,3 100,00 % 31 %

Apple weiterhin vorne, RTOS mit größten Zuwachsprognosen

Bei den verschiedenen Plattformen soll Apple mit watchOS die Vormacht behalten, was in 14 Millionen verkauften Geräte resultieren soll. Der Marktanteil soll sich dabei auf fast die Hälfte aller Systeme belaufen. Aktuell etwas weiter abgeschlagen liegt Android Wear mit knapp über sechs Millionen Einheiten. Dieser Umstand dürfte daraus resultieren, dass mit Samsung ein großer Hersteller nicht auf das System von Google, sondern auf Tizen setzt, welches direkt hinter Android Wear mit 3,2 Millionen Geräten auf Rang drei landet.

Den größten Zuwachs bescheinigen die Marktforscher der IDC jedoch einem kleinen Außenseiter: dem auf Linux basierenden Real-Time Operating System (RTOS). Dieses wird aktuell mit einem Anteil von fünf Prozent und einem Absatz von gerade einmal 1,4 Millionen Einheiten geführt, soll aber bis 2020 um bis zu 56 Prozent wachsen.